Ein (fast) normaler Musikbewerb
Nach monatelangem Proben ist das Ziel nun für viele Musikschüler in Reichweite. Nach mehrmaligen Verschiebungen findet der Prima la musica-Wettbewerb von 28. Juni bis 8. Juli in Kitzbühel statt. Ein Stück zurück in die Normalität für den Musikernachwuchs und deren Lehrer, eine Herausforderung für die Organisatoren.
Kitzbühel | Alles andere als einfach waren die Vorbereitungsarbeiten erklärt Organisator Peter Gasteiger von der Landesmusikschule Kitzbühel. Flexibilität lautete das Gebot der Stunde. Nach mehrmaligen pandemiebedingten Verschiebungen treffen sich nun 500 Teilnehmer Ende Juni in der Gamsstadt.Weniger als normal, denn der Gesamttiroler Wettbewerb findet heuer in zwei Austragungsorten statt: ein Teil in Kitzbühel, der zweite in Bozen. Und doch, man zeigt sich überrascht von so vielen Teilnehmern. „Mit so einem Ansturm haben wir überhaupt nicht gerechnet“, erklärt Helmut Schmid, Vorstand der Abteilung Landesmusikdirektion und ergänzt, dass der Anmeldeschluss bereits Mitte Dezember war.
120 Jurymitglieder reisen nach Kitzbühel
Mit dem gezielten Abwarten und mehrmaligen Verschieben hat man das Beste für die Musikschüler herausgeholt, ist sich Schmid sicher. In anderen Bundesländern fand der Bewerb in Online-Form oder nur im kleinen Rahmen statt. Nach der Absage im vergangenen Jahr, wollte man heuer unbedingt für eine Durchführung sorgen. Mit dem 750-Jahr-Jubiläum der Stadt hat man dafür einen passenden Rahmen gefunden. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt, denn die erfolgreichen Teilnehmer in Tirol müssen heuer auf den Bundeswettbewerb verzichten. Dieser hat bereits stattgefunden. Als Ersatz hat man ein Preisträgerkonzert im Herbst angedacht. Außerdem gibt es im Sommer ein besonderes Workshopkonzept.
Videochallenge für Motivation
Um mit den Verschiebungen gut umgehen zu können und die Motivation in der Probenzeit weiter hoch halten zu können, hat erstmals eine Videochallenge stattgefunden. „Wir wollten die Musiker beim Üben sehen“, erklärt Peter Gasteiger die Ausgangsidee und das Echo war gewaltig: insgesamt wurden 56 Videos eingeschickt, 78 Teilnehmer haben daran teilgenommen und kreative Einblicke in den Probenalltag gegeben. Die rege Teilnahme bedeutete auch viel Arbeit für die Jury, die sich aus Kerstin Erber, Peter Salinger und Peter Gasteiger zusammensetzte. Die Kür der Stockerlplätze gestaltete sich als schwierig: „Die Wertung war nicht immer einfach“, sagt das Juryteam. Außerdem gab es für alle Teilnehmer 20 Euro Spotify-Gutscheine, die Stockerlplätze wurden mit Geldbeträgen in der Höhe von 300, 200 und 100 Euro ausgezeichnet.
Im Jubiläumsjahr der Stadt gibt es für die Jungmusikanten dann auch noch Kitzbühel zum mit-nach-Hause nehmen: eine Glas-Trinkflasche mit Kitzbühel-Logo. Somit kann in Pandemiezeiten sicher angestoßen werden. „Mit einem Miteinander von Sponsoren und Teilnehmern kann großartiges Geschehen“, ist sich Bürgermeister Klaus Winkler sicher. veh
Bild: Die ersten Stockerlplätze wurden bereits im Vorfeld des Wettbewerbs vergeben. In der Videochallenge holte sich Renee Exenberger aus Ellmau den zweiten Platz, der Sieg ging an Mailin Hartlieb und Julia Spielmann aus Innsbruck und Pill. Noah Dechristofor aus dem Pitztal holte sich den dritten Platz, per Video zugeschaltet. Foto: Mühlbacher
Angesagt - Musikalischer Wettstreit
Innsbruck, Kitzbühel | Der Prima la Musica Wettbewerb wurde erstmals 1995, mit dem Ziel jungen Menschen eine Bühne zu geben, durchgeführt. Musikschüler im Alter zwischen sieben und 19 Jahren messen sich in dem Wettstreit. Rund 1.000 Nachwuchsmusikanten aus Tirol und Südtirol stellen sich der Jury. Bewertet wird in unterschiedlichen Kategorien, die im zwei Jahres-Rythmus abgewechselt werden. Heuer sind Holz- und Blasinstrumente sowie Schlagwerk als Soloauftritt an der Reihe, ebenso Ensembles der Kammermusik.
Für die Musikschüler gilt es, die Jury zu überzeugen und top Platzierungen zu ergattern: Ziel ist der 1. Platz mit Auszeichnung, der in anderen Jahren das Eintrittsticket für eine Teilnahme am Bundeswettbewerb ist. Heuer findet der Landesbewerb in Kitzbühel statt, 2022 ist Innsbruck Austragungsort und 2023 ist Bozen an der Reihe. Verena Mühlbacher