Einbrecher haben derzeit Saison
Während der Lockdowns blieben auch die Einbrecher zu Hause. Doch vor allem in den vergangenen Wochen sind die Einbruchszahlen wieder deutlich angestiegen.
Kitzbühel | Geld, Schmuck, Handtaschen gestohlen und Chaos im ganzen Haus – so sieht derzeit ein Einbruch auch im Bezirk Kitzbühel aus. Es sind Schockmomente, die Hausbesitzer erleben, nachdem ungebetene Gäste im Haus waren. Davon können in den vergangenen Wochen einige Menschen im Bezirk ein Lied singen. In St. Johann war es ein fünfstelliger Schadensbetrag, den die Täter nach einem Einbruch hinterlassen haben. Am helllichten Tag nutzten sie die Abwesenheit einer Hausbewohnerin, drückten das Wohnzimmerfenster ein und schlugen zu. Erst vorige Woche traf es eine Kössener Familie, in deren Einfamilienhaus eingebrochen wurde.
Der oberste Kriminalbeamte des Bezirks, Karl Kraus, bestätigt den massiven Anstieg an Einbruchsdelikten. Vor allem im August schlugen die Täter wiederholt zu. Doch nicht nur Einfamilienhäuser suchten die Unbekannten heim, vor allem auch auf hochwertige Fahrräder haben sie es abgesehen.
Kommissar Zufall hilft bei Tätersuche auch mit
Die Täter selbst sind innerhalb kürzester Zeit verschwunden. Zwar sichert die Polizei akribisch alle Spuren, die Fahndung jedoch ist schwierig. Kommissar Zufall sei da oft mit im Spiel, weiß Kraus. Er ist sich auch darüber bewusst, dass ein Einbruch in die eigenen vier Wände auch Auslöser für schwerwiegende psychische Schäden sein kann, die oft Jahre andauern können und sogar bis zur Aufgabe der Wohnung und dem Austausch der gesamten Kleidung führen können, weiß der Kriminalbeamte.
Sicherheitstechnische Maßnahmen, das bedeutet sowohl elektronische als auch mechanische, leisten einen großen Beitrag zu Sicherheit, so die Polizei. Ergänzt durch richtiges Verhalten und nachbarschaftliche Hilfe werde es Gaunern sehr schwer fallen, Einbrüche oder Diebstähle zu begehen, ist der Kriminalbeamte überzeugt.
Grundsätzlich rät die Polizei: Je mehr Hindernisse dem Einbrecher in den Weg gelegt werden, desto schwerer kommt er ans Ziel. Schwachstellen können etwa Haupteingangstüren, Terrassentüren oder Nebentüren, Fenster oder Dachfenster und Kellerschächte sein. Einbrecher wählen auch gerne ruhige Wohnsiedlungen aus und beobachten die Bewohner. Dass sie während des Tages zuschlagen, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich.
Inventurverzeichnis und Fotos sind wichtig
Die Polizei rät dazu, unter anderem ein Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis anzulegen, Schmuck und Kunstgegenstände zu fotografieren, sowie Gerätenummern – etwa bei wertvollen Uhren – zu registrieren.Bei längerer Abwesenheit rät die Polizei zur Anmietung von Schließfächern. Sparbücher und Losungsworte müssen getrennt aufbewahrt werden. Von selbst versteht sich der Einbau von hochwertigen Schlössern und Schließzylindern. Außerdem sollte nichts herumliegen, was Einbrechern nützen könnte, etwa Leitern oder Kisten. Bewegungsmelder helfen ebenfalls zur Abschreckung. Und ganz wichtig: Schlüssel haben unter Blumentöpfen und Fußabstreifern nichts zu suchen. Während des Urlaubs sollte auch der Briefkasten geleert werden. Das Haus soll keinen unbewohnten Eindruck machen. Margret Klausner
Bild: Etliche Einbrüche sorgen derzeit für Aufregung im Bezirk (Symbolbild). Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den Tätern. Nicht immer ganz einfach. Foto: Pixabay