Eine Klangwelt für Demenzkranke
Unter dem Motto „Musik hören – Musik spüren“ findet eine besondere Konzertreihe am Freitag,
5. Mai, in der LMS Kitzbühel erneut ihre Fortsetzung. Geladen sind Menschen mit und ohne Demenz.
Kitzbühel | Vor drei Jahren aus der Taufe gehoben, hat das Konzert sofort Zuspruch erhalten. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ziehen sich meist in die Isolation zurück – sei es aufgrund von Angst oder Scham oder einfach, weil das Angebot fehlt, schildert Katja Gasteiger, Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige und der Servicestelle Demenz im Caritasverband der Erzdiözese Salzburg.
Die Konzertreihe „Musik hören – Musik spüren“ schafft für die Betroffenen einen Rahmen, in dem sie sich wohlfühlen. Sie soll eine Verbindung zwischen Jung und Alt, beeinträchtigt und gesund herstellen und darüber hinaus die Gesellschaft für die Themen Alter, Demenz, Krankheit und Inklusion sensibilisieren. In Österreich leben immerhin rund 130.000 Menschen mit der Diagnose Demenz, im Gebiet der Diözese Salzburg sind es etwa 3.000, die Dunkelziffer wird noch höher angenommen.
Projekt mit Eigendynamik
Die Idee für dieses Konzert stammt von Katja Gasteiger, ihr Ehemann Peter Gasteiger, Leiter der LMS Kitzbühel, hat sie mit Schülern und Lehrern der Musikschule erfolgreich umgesetzt. Nun zieht das Kitzbüheler Vorzeige-Projekt weitere Kreise, wie Peter Gasteiger freudig erzählt: „Auch in der LMS Kufstein sowie im Zillertal werden heuer erstmals Konzerte für Menschen mit und ohne Demenz stattfinden.“
Für das Konzert am 5. Mai, Beginn um 15 Uhr, haben die Kitzbüheler Musikschüler bekannte Stücke aus Klassik, Pop, Rock, Schlager und Volksmusik, die zum Mitsingen und Mittanzen anregen sollen, einstudiert.
Besonders erfreulich: Heuer wird erstmals ein Chor, bestehend aus Bewohnern des Altenwohnheimes und deren Angehörigen, ein Stück zum Besten geben. Für den großen Auftritt wird schon fleißig geprobt. ali
Bild: Susanne Schmidt-Neubauer und Elisabeth Fritzer (pflegende Angehörige), Suzana Weißenböck (LMS Kitzbühel), Katja Gasteiger (Caritasverband der Erzdiözese Salzburg) sowie LMS-Leiter Peter Gasteiger (von links). Foto: Fusser