Kitzbüheler Anzeiger
09.05.2023
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Eine gerngesehene Persönlichkeit

Der langjährige Pfarrer von Kirchberg und Aschau ist seit 2018 im Ruhestand, aber mit Wohnsitz Westendorf als „pastoraler Mitarbeiter“ im Pfarrverband Oberes Brixental weiter im Einsatz.  

Kirchberg | Wie Pfarrverbände und größere Seelsorgeräume in einer Zeit des Priestermangels funktionieren, hat Gerhard Erlmoser in besonderer Weise miterlebt. Er war 1984 der erste „Doppelpfarrer“ in der Erzdiözese Salzburg. Er blieb es bis zum Übertritt in den Ruhestand und war zeitweise „Mehrfachpfarrer“.
Als 1990 Josef Sterr, der 30 Jahre als Pfarrer gewirkt hatte, krankheitsbedingt ausschied, bewarb sich Erlmoser, bisher in Kleinarl und Wagrain im Pongau tätig, um die Pfarre Kirchberg mit der Expositur Aschau. Sechs Jahre später wurde ihm als „Provisor“ die überraschend frei gewordene Pfarre Reith im Nachbardekanat St. Johann anvertraut, die er zehn Jahre lang mitbetreute. Gipfelpunkt der Belastung war 2005 der zusätzliche Einsatz als Pfarrprovisor in Aurach und Jochberg.

Bis 2010 war die Unterstützung durch einen Kooperator selbstverständlich, damit die Aufgaben bewältigt werden konnten. Dann wurde das Aufgabengebiet für Pfarrer Erlmoser auf Kirchberg und Aschau eingeschränkt, aber drei Jahre später wurde ihm auch die Pfarre Westendorf zugeteilt. Immer wichtiger wurde der Einsatz engagierter Mitarbeiter aus dem Laienstand und die Zusammenarbeit innerhalb des Ortes.
Mali Walder, die seit 1992 umsichtig tätige „Pfarrhausfrau“ in Kirchberg, betreut den rüstigen Priester auch nach der Übersiedlung nach Westendorf.

Drei Jahre als Volksschullehrer tätig
Gerhard Erlmoser, geboren in Lamprechtshausen, schloss zuerst die Ausbildung als Volksschullehrer ab und wirkte drei Jahre in Oberreching bei Oberndorf an der Salzach. 1970 entschied er, seinem Kindheitswunsch zu folgen und trat ins Priesterseminar ein. 1975 erfolgten die Sponsion zum Magister und die Priesterweihe. Die Primiz feierte er bei seinem Förderer, Pfarrer Ignaz Binggl, in Kirchdorf.
Nach einigen Jahren als Kooperator und Pfarrer wurde Kirchberg sein Langzeitposten. Eine besondere Aufgabe war dem ausgebildeten Pädagogen der Religionsunterricht.

Der fleißige und volksnahe Priester wurde mit dem Berufstitel „Geistlicher Rat“ ausgezeichnet und in den Priesterrat berufen. Zeichen der besonderen Wertschätzung ist die Ehrenbürgerschaft in Kirchberg. Als Pensionist ist er nicht nur als Aushilfe in der Seelsorge von Brixen bis Kitzbühel unterwegs, sondern auch durch seine gesellige Art ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen in Kirchberg.
Neben der intensiven Förderung der Gemeinschaft in der Pfarre war das Orgelspiel beinahe eine Leidenschaft von Erlmoser. An der Spitze des Orgelbauausschusses bemühte er sich um eine Pflüger- Orgel in der Pfarrkirche und später um eine Orgel mit 22 Registern in der Heilig-Kreuz-Kirche in Aschau. Keine Überraschung für die Teilnehmer an den Einweihungsfeiern war ein kleines Konzert des Pfarrers als Organist. Vor bald 30 Jahren begründete er mit Peter Schmiedinger ein ungewöhnliches Weihnachtskonzert mit heimischen Gruppen in der Pfarrkirche. Bei Konzerten der Musikkapelle erwies sich der Seelsorger als fachkundiger Begleiter.

Sport und Geselligkeit sind ihm wichtig
Nicht zuletzt dank seiner optimistischen Einstellung überwand er die durch extreme Belastung aufgetretenen gesundheitlichen Probleme. Mit Skifahren, Radausflügen und Treffen in geselliger Runde hält sich der Seelsorger fit. Mögen ihm noch viele Jahre in Gesundheit und Schaffenskraft im Brixental gegönnt sein. H.W.

Bild: Geistlicher Rat Gerhard Erlmoser – 75 Jahre alt. Foto: Barbara Kogler

 
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