Einfang: Lösung zeichnet sich ab
Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler ist zuversichtlich, dass für die Bewohner der Wohnanlage Einfang eine verträgliche Lösung kommt. Die SPÖ hatte die Sache ins Rollen gebracht, da die Gemeinnützige WE Wohnungen und Häuser zu überhöhten Preisen anbot.
Kitzbühel | Im Hintergrund liefen in den vergangenen Monaten die Gespräche zwischen dem Gemeinnützigen Wohnbauträger WE und der Stadt Kitzbühel auf Hochtouren – jetzt, so Bürgermeister Klaus Winkler, zeichne sich eine Lösung für die Bewohner der Wohnanlage Einfang ab. Anfang der Woche wurden den Bewohnern die neuen Angebote der WE zugestellt.
Wie berichtet, hatte im Oktober des Vorjahres ein Schreiben der WE, das den Bewohnern der Anlage ins Haus flatterte, die Stadtverantwortlichen auf den Plan gerufen. Der soziale Wohnbauträger hatte den Mietern der Anlage, die als Miet-Kauf-Variante konzipiert ist, weit überhöhte Verkaufsangebote zu geschickt. Die SPÖ-Mandatare kritisierten, dass das „Vorzeigeprojekt für sozialverträglichen Wohnbau“ zum Spekulationsobjekt werde.
Der gemeinnützige Wohnbauträger habe nämlich die Wohnungen in Kitzbühel wesentlich teurer bewertet und angeboten, als gleiche Wohnungen etwa in Fieberbrunn oder in Hochfilzen kosten würden, so die SPÖ damals. Betroffene Mieter berichten davon, dass Wohnungen, für welche im letzten Jahr ein mündlich zugesagter Kaufpreis von 270.000 Euro genannt wurde, nunmehr um 450.000 Euro und mehr zum Kauf angeboten werden. Für Reihenhäuser mit einer Größe von rund 90 Quadratmetern werden Kaufpreise von 580.000 Euro und höher kolportiert.
Kitzbüheler Grundpreise zum Anlass genommen
„Dass eine gemeinnützige Wohnbaugesellschaft günstigen, extra für die einheimische Bevölkerung gewidmeten Baugrund beansprucht, diesen dann zu tirolweit gleichen Baukosten bebaut und die Wohnungen danach an die Mieter zu horrenden Preisen verkaufen, geht gar nicht“, war SPÖ-Gemeinderat Reinhardt Wohlfahrtstätter in Rage.
Und auch Bgm. Winkler war stinksauer: „ Die Kaufangebote sind völlig inakzeptabel. Eine einheimische Familie, die seit Jahren auf den Kauf spart, kann sich diese Preise nicht leisten!“ Grundsätzlich gelte es festzulegen, dass selbstverständlich jeder Mieter unbefristet zu den aktuell geltenden Regelungen und Mieten seine Wohnung weiter mieten kann, so die Verantwortlichen der WE damals. Allerdings gilt es eine Sechs-Monats-Frist einzuhalten, die jetzt im April abläuft.
„Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab“, so Winkler. Anfang der Woche verschickte der Wohnbauträger die neuen Angebote. „Ist das nicht zufriedenstellend, haben wir einen Plan B“, stellte Winkler klar. Die Stadt scheue auch den Gang zum Gericht sicher nicht, kündigte er an. Eine Stellungnahme seitens der WE ging bis zum Redaktionsschluss nicht ein. Margret Klausner
Bild: Die Wohnanlage Einfang in Kitzbühel wurde vor zehn Jahren als Vorzeigeprojekt für sozialverträglichen Wohnbau gefeiert. Doch die WE wollte die Wohnungen und Häuser zu überhöhten Preisen zum Kauf anbieten. Foto: Klausner