Kitzbüheler Anzeiger
21.05.2021
News  
 

Eintauchen in eine reglementierte Badesaison

Die ersten Freibäder sind seit Mittwoch wieder geöffnet, am Freitag ziehen die nächsten nach. Die 3-G-Regeln machen einen spontanen Schwimmbadbesuch zur Herausforderung. Noch schwieriger gestaltet sich die Situation in den Hallenbädern. Das Motto für die Saison lautet: Durchtauchen.

Bezrik | Die Vorbereitungen im Bezirk laufen auf Hochtouren: die Freibäder sind geputzt und eingelassen, der Rasen gestutzt. Was fehlt, sind nur noch ein paar Sonnenstunden und schon kann man in die Freibadsaison starten. Anders schaut die Situation bei den Hallenbädern aus, Grund dafür sind die strengen Richtlinien.

Kritik an 3-G-Regelung
Eins ist klar, einen spontanen Abstecher ins Schwimmbad zu machen ist dieses Jahr schwierig. Denn es gelten die 3Gs: entweder getestet, geimpft oder genesen muss man bei einem Besuch sein. Ein Minuspunkt auch für Ulrich Mayerhofer, Sprecher der Tiroler Bäder in der Wirtschaftskammer: „Ein Wermutstropfen ist, dass die neue Covid-19-Öffnungsverordnung eine Reihe neuer Sicherheits- und Hygieneauflagen vorsieht, die es einzuhalten gilt.“ Zusätzlich zu den Besucherzahlbeschränkungen im vergangenen Jahr kommt noch die Überprüfung des Coronastatus an der Kassa. Im Hallenbad gilt außerdem eine Registrierungspflicht sowie FFP2-Maskenpflicht, ausgenommen in Feuchträumen.

Update: Nach Abklärung mit der Fachgruppe in der Wirtschaftskammer gibt es derzeit noch keine klare Aussage, ob nun die 3-G-Regel gilt oder nicht. Man befindet sich in Abklärung mit dem Gesundheitsministerium. Stand, 8.30 Uhr, Fr. 21.5.21

Aquarena Kitzbühel öffnet am Freitag
Als einziges Hallenbad im Bezirk sperrt die Aquarena in Kitzbühel am Freitag auf. Mit gemischten Gefühlen, da die Auflagen heuer strenger als vergangenes Jahr sind. Insgesamt dürfen 80 Badegäste ins Hallenbad, zehn dürfen die Sauna nutzen. Aufgrund dessen hat man sich für eine Reglementierung der Badezeit auf drei Stunden entschlossen. „Die wird von uns streng kontrolliert“, sagt Martina Rieser von der Aquarena.
Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass die Situation für alle Mitarbeiter wie Kassapersonal und Bademeister keine einfache sein wird, denn damals durften noch doppelt so viele Besucher in das Bad. „Schwierig wird es mit den Gästen, die teils wenig Verständnis für die strengen Verordnungen haben“, heißt es von Seiten der Aquarena.
Begrenzte Schwimmzeit
Aufpassen heißt es auch für Vielschwimmer: Die Beschränkungen gelten auch für Dauerkartenbesitzer. In der Aquarena zeigt man Verständnis, dass andere Hallenbäder vorerst noch mit den Öffnungen abwarten. Ein Wunsch vom Aquarena-Personal für den heurigen Sommer: „Wir wünschen uns von den Besuchern viel Verständnis für die schwierige Zeit.“

Badewelt Freibad offen, Hallenbad geschlossen
Mit einer Fläche von 38.000 Quadratmeter zählt das Freizeitareal Panorama Badewelt in St. Johann zu einem der größten Bäder in Tirol. Ein Vorteil, der sich besonders in Coronazeiten im Freibad positiv auswirkt. Besucherbeschränkungen gibt es keine. Beim Hallenbad ist man noch in Warteposition, da aufgrund der Richtlinien 20 m2 pro Badegast eingehalten werden müssen. „Die Öffnung wäre daher ein Chaos“, sagt Geschäftsführer Klaus Kogler und ergänzt, dass vergangenes Jahr die Situation anfangs gleich war, jedoch nach ein paar Wochen die Wasserfläche mit 6 m2 pro Person festgelegt worden ist. Sobald diese Regelung gilt, sperrt man in St. Johann auch das Hallenbad auf. Beispielsweise wären derzeit im Kinderbereich mit Rutsche nur zehn Personen zugelassen, im Sportbecken sind es 40 Personen.

Eine gute Alternative gibt es bereits für Saisonkartenbesitzer, die Gültigkeit wird um die Schließmonate nach hinten verschoben. Durchhalten heißt es aber auch für Teilnehmer an Schwimmkursen und Aquaturnen. „Im Hochsommer kann dann auf das Freibecken ausgewichen werden, aber derzeit ist das Wasser aufgrund des Wetters zu kalt“, erklärt Kogler. Geöffnet sind die Tennisplätze, für die Saunabesucher heißt es weiter warten.

St. Ulricher Hallenbad
Mit einer Wassertemperatur von 30 Grad wirbt das Alpensportbad in St. Ulrich. Die Gemeinde teilt mit, dass mit 29. Mai in die Sommersaison gestartet werden soll. Auch in diesem Hallenbad gelten die strengen Covid-Bestimmungen.
Bereits im vergangenen Jahr hat das Fieberbrunner Hallenbad im Sommer nicht mehr aufgesperrt, daran wird auch dieses Jahr weiter festgehalten. Das Aubad bleibt zu, dafür kann man sich im Lauchsee abkühlen.

Freibäder sperren nun auf
Während das Oberndorfer Bichlachbad und das Erlebnisschwimmbad in Kössen seit Mittwoch geöffnet haben, tut es ihnen das Salvenaland in Hopfgarten ab Freitag gleich. Verwundert zeigt man sich dort über die 3-G-Regeln, denn bis Montagnachmittag hat man davon noch nichts mitgeteilt bekommen. Die Mitarbeiter stehen noch vor einer großen Herausforderung. „Bei uns ist die Kontrolle schwierig. Die Besucher können sich zwischen Spielplatz, Schwimmbad und Restaurant frei bewegen und diese müssen wir dann immer wieder überprüfen“, erklärt dort eine Mitarbeiterin. Die Folge: es wird mehr Personal gebraucht.
In Kirchberg will man noch kein konkretes Öfffnungsdatum nennen, bezüglich der Auflagen her ist man bereit, jedoch hofft man auf mehr Sonne.

Kritik an 20 Quadratmeter Regelung
Während Branchensprecher  Ulrich Mayerhofer die Umsetzung der Auflagen in den Frei- und Seebädern für durchwegs machbar hält, sieht er in anderen Bereichen größere Probleme. Als Beispiel nennt er etwa, dass die 20-Quadratmeter-Regelung in Hallenbädern und Saunakabinen gilt. „Damit ist es praktisch unmöglich, eine Saunaanlage bedarfsgerecht zu betreiben. Ein Saunagang ohne Freunde oder Partner ist beinahe undenkbar. Als Konsequenz daraus werden viele Saunaanlagen erst gar nicht öffnen. Auch das ein oder andere Hallenbad wird geschlossen bleiben.“

Die Tiroler sind übrigens überzeugt, dass es ein sicheres Vergnügen ist, wieder schwimmen zu gehen. Laut IMAD-Umfrage sehen 93 Prozent die Tiroler Freibäder für die Einhaltung und Kontrolle der behördlichen Covid-Maßnahmen gut gerüstet. Verena Mühlbacher

Bild: Wohlverdient hat man sich den Sprung ins kühle Nass, wenn man es ins Bad geschafft hat: Ein negativer Test muss vorgelegt werden. Foto: Panorama Badewelt

 
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