Kitzbüheler Anzeiger
20.03.2024
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Eishockey ist auch ein Frauensport

Eishockey ist nicht gerade ein typischer Frauensport. Auch wenn sich die Spielweise der Damen von jener der Männer unterscheidet, Motivation und Einsatz für den Sport sind mindestens genauso groß.

Kitzbühel | Nach dem Gewinn des Meistertitels in der zweiten Damen Bundesliga wurde letzte Woche ordentlich gefeiert. Inzwischen sind die Damen wieder zurück am Eis und in Gedanken bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison. „Wir sind als Favoriten in die Meisterschaft gestartet und sind am Ende unserer Rolle durchaus gerecht geworden. Nur in der Chancenauswertung sind wir noch zu wenig konsequent“, blickt Teamkapitänin Isabella Hochfilzer noch einmal zurück.

Dabei räumt sie auch gleich mit einem Vorurteil auf, mit dem die Damen der SPG Kufstein/Kitzbühel regelmäßig konfrontiert sind. „Eishockey ist kein brutaler Sport und auch für Frauen nicht gefährlich. Im Gegensatz zu anderen Sportarten sind wir am ganzen Körper geschützt. Eiskunstläuferinnen haben sicher mehr blaue Flecken“, grinst die St. Johannerin. Nur die Spielweise unterscheide sich etwas von jener der Männer. „Bei uns gibt es nicht so viele Bodychecks, aber Strategie, Aufbau und Spielzüge sind genau gleich.“

Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen
Einen großen Unterschied zu den Männern gibt es allerdings (noch) in der Popularität. In Tirol sind aktuell nur zwei Damenteams in einer Liga vertreten.

Dementsprechend groß ist das Einzugsgebiet der Spielerinnen. „Wir wohnen vom Raum Rosenheim bis Osttirol quer durchs Tiroler Unterland verteilt. Teilweise fahren die Mädels eine Stunde zum Training und wieder zurück“, beschreibt Hochfilzer. Und Leonie Seiler ergänzt: „Für unsere Spiele reisen wir durch ganz Österreich. Der Aufwand ist groß. Dankenswerterweise werden wir von unseren Vereinen großzügig unterstützt, ansonsten finanzieren wir uns komplett selber. Doch wir lieben den Sport und er ist jede Mühe Wert.“

Dazu kommen mit den Jahren bei vielen auch familiäre Verpflichtungen. Umso wichtiger ist es, Nachwuchsspielerinnen aus der Region für den Sport zu gewinnen und zu fördern – wie etwa die 15-jährige Helena Hörl oder die 14-jährige Leni Strasshofer. Beide sind bereits fixer Bestandteil der Damenmannschaft und durch und durch Eishockey-Fans. „Wir sind auch bei den Spielen der Männer im Sportpark mit dabei und schauen so viele Matches wie möglich im Fernsehen. Eigentlich dreht sich die ganze Woche um Eishockey“, erzählt Leni.

Einladung zum Schnuppertraining
Der gelungene Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen ist wohl auch eines der Erfolgsgeheimnisse der SPG Kufstein/Kitzbühel. Längerfristig wollen die Damen wieder in der höchsten österreichischen Liga mitspielen.

„Für die Zukunft wünschen wir uns aber vor allem, dass Dameneishockey einen höheren Stellenwert bekommt und sich noch mehr Leute für den Sport interessieren“, sind sich alle einig und starten zugleich einen Aufruf an alle sportbegeisterten Mädels, einmal bei einem Schnuppertraining vorbeizuschauen. Dafür sind keine Vorkenntnisse notwendig, auch die Ausrüstung wird zur Verfügung gestellt. Sabine Huber

Bild: Melanie Aigner, Magdalena Seewald, Eva Hotter, Leonie Seiler, Linda Mayr und Leonie Tisch sind nur einige der jungen Spielerinnen, die regelmäßig von weiter zum Training nach Kitzbühel und Kufstein anreisen. Foto: Franke

 
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