„Eismayer“ und „Edelweiss.“ siegten
Mit der Verleihung der Gamstrophäen endete am Wochenende das 11. Filmfestival. Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz erhielt den Ehrenpreis. Weitere Preise wurden für Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme vergeben.
Kitzbühel | Dieser Tage stand Kitzbühel einmal mehr buchstäblich im Rampenlicht – im Rahmen des Filmfestivals waren eine Woche lang zahlreiche Filme zu sehen. Den Auftakt machte „Der Metzger traut sich“ mit Simon Schwarz in der Hauptrolle. Jeden Abend gab es Wettbewerbsfilme zu sehen. Bei der Komödie „Heribert“ und der Trailerpräsentation von „Pulled Pork“ – dem ersten Film des Kabarettistenduos Pizzera und Jaus – stand auch die Innenstadt im Zentrum des Films. Auch das Autokino und der Programmpunkt „Kino am Berg“ fehlten heuer nicht.
Nach einer Woche voller Filmgenuss, spannender Begegnungen und neuer Perspektiven wurden am Samstagabend die herausragendsten Filme mit den Gams-Trophäen ausgezeichnet. Von den 470 eingereichten Beiträgen liefen knapp 50 Filme im Bewerb. „Ich bedanke mich bei allen Filmemacherinnen und Filmemachern – ohne euch wäre das Festival nichts“, so Festivalleiter Michael Reisch im Rahmen der Preisverleihung. „Die Jury hatte es aufgrund der hohen Qualität der Einreichungen nicht leicht.
Mit seinem Spielfilmdebüt „Eismayer“, der Verfilmung einer wahren Begebenheit, überzeugte Regisseur David Wagner die Jury. Der Dokumentarfilm „Edelweiss.“ von Stella Radovan und Reza Majdodin (Kamera, Schnitt) wurde als „Beste Produktion Österreich“ ausgezeichnet. Sie beleuchtet die oft erschütternde Realität von farbigen Menschen in Österreich.
„Joseph-Vilsmaier Preis“ ging nach Slowenien
Der slowenische Film „Inventory“ über einen Mann, dessen Leben sich als Illusion entpuppt, wurde als bester Spielfilm ausgezeichnet. „Die Kriterien Wirkung, Glaubwürdigkeit und Vermeidung von Stereotypen waren für uns ausschlaggebend“, erklärt Jury-Sprecher Heinrich Schafmeister.
Über 400 Kurzfilme aus aller Welt wurden vom FFKB-Team gesichtet. Der Preis „Kurz-Dokumentar“ ging an „Haulout“ der Regisseure Evgenia und Maxim Arbugaeva. Der Kurzfilm beleuchtet eine Seite des Klimawandels. Der Streifen „Angelique“, die Geschichte einer Transsexuellen in Bayern (Regie und Drehbuch Elisabeth Kratzer), erhielt eine lobende Erwähnung. Die deutsche Regisseurin Catharina Lott überzeugte die Jury in der Kategorie „Kurzfilm“ mit „Franky“.
In der Kategorie „Mountain Sport Shorts“ gewann das Portrait über den Münchner Kletter- und Ausrüstungspionier „Hermann Huber– Vom Wert der Zeit“ von Tom Dauer. Die Österreicherin Yana Eresina wurde für Regie und Drehbuch des Kurzfilms „Until lie still“ mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet. „Das Kitzbüheler Kinopublikum war in diesem Jahr vom Spielfilm „Die Vermieterin“ (Regie Sebastian Brauneis) begeistert. Abgestimmt wurde per Stimmzettel.
Passenderweise wurde das Filmfestival Kitzbühel auch als Bühne für den Script Talent Award gewählt. Der länderübergreifende Preis der Drehbuchwerkstatt München-Steiermark ging an Andreas Gesierich, der mit „Scam“ die Geschichte zweier Frauen erzählt, die durch einen Telefonbetrug zu Verbündeten werden. „Die dichte Dramaturgie und die starke Bildsprache sind bemerkenswert“, so Jury-Sprecher Andreas Gruber.
Ehrenpreis für Aglaia Szyszkowitz
Der Ehrenpreis ging an die Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz. Die österreichische Schauspielerin ist bekannt für ihre vielseitige und talentierte Darstellung in Film, Fernsehen und Theater. Ihre Bandbreite an Charakteren und ihre Leidenschaft für die Schauspielerei beeindrucken. „Man könnte Aglaia Szyszkowitz auch als Simultanübersetzerin der Natürlichkeit bezeichnen. Ihr geht es darum, die Unschärfen und Brüche in den Menschen zu zeigen“, so Regisseur Michael Kreihsl in seiner Laudatio.
Mit Kitzbühel ist die Schauspielerin verbunden, so fuhr sie schon als Kind zu ihrer Großmutter nach Waidring und lernte auch die Gamsstadt kennen.
Nach dem erfolgreichen 11. Filmfestival kam es zu einer überraschenden Ankündigung: Leiter und Mitbegründer Michael Reisch übergibt die Führung an Michael Mörth, der bereits seit 2019 die künstlerische Verantwortung hat. KA
Bild: Aglaia Szyszkowitz freute sich über den Preis. Dank ihrer Großmutter in Waidring ist sie mit dem Bezirk Kitzbühel verbunden. Foto: Brauer Photos