Kitzbüheler Anzeiger
10.07.2023
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Engeres Korsett für Harley-Treffen

Eine Flut an Auflagen erwartet heuer die Teilnehmer des Harley-Treffens in Kitzbühel (12. bis 16. Juli).  Die Innenstadt wird für die kultigen Motorräder bis auf wenige Ausnahmen tabu bleiben, darauf einigten sich Veranstalter und Stadtgemeinde.

Kitzbühel | Die Frohbotschaft für Harley-Club, Hoteliers und Wirte: Die Teilnehmer der „Kitzbühel Bike Days“ dürfen heuer wieder die Innenstadt befahren. Allerdings sehr eingeschränkt, das hat der Stadtrat in der Vorwoche einstimmig beschlossen. „Es handelt sich um einen Testlauf. Wir werden die Vorgänge ganz genau beobachten“, kündigt Bürgermeister Klaus Winkler an.

Die Debatte rund um das Harley-Treffen in Kitzbühel hat im Vorfeld die Gemüter erhitzt, der Kitzbüheler Anzeiger berichtete. Weil sich die Öffentlichkeit in der Vergangenheit über massive Lärmbelästigung durch die dröhnenden Motorräder sowie über eine Beeinträchtigung des Ortsbildes durch zahlreiche Verkaufsbuden beschwert hatte, mussten die Harleys im Vorjahr auf den Hahnenkamm-Parkplatz ausweichen. Zum Unmut der Biker, die sich in Berufung auf ein zahlungskräftiges Klientel eine Rückkehr in die Innenstadt wünschten. Der Harley Club bewarb das Event schon seit geraumer Zeit unter dem Titel Back in Town“ – allerdings ohne Veranstaltungsgenehmigung der Stadt. Vor rund vier Wochen wurde das erforderliche Konzept im Rathaus eingereicht, in mehreren Treffen wurde es mit Bürgermeister, Stadtamtsdirektor und Stadtpolizei sowie dem Veranstalter ausverhandelt und abgestimmt, schildert der für Sicherheitsfragen zuständige FP-Stadtrat Alexander Gamper, der resümiert: „Die Auflagen sind allesamt streng, sie werden rigoros kontrolliert und Verstöße werden geahndet.“

Zwei Paraden zu jeweils 30 Minuten
Für zwei Paraden – jeweils eine am Freitag und eine am Samstag – dürfen die Harleys durch die Innenstadt rollen, aber nur für die Dauer von 30 Minuten, wie Gamper informiert. „Davor und danach bleibt die Innenstadt von 10 bis 6 Uhr geschlossen.“

Security überwacht abgestellte Motorräder
Auf insgesamt drei vorgegebenen Flächen in Vorder- und Hinterstadt dürfe eine bestimmte Anzahl von Motorrädern zwar aufgestellt, jedoch bis zum nächsten Tag in der Früh nicht mehr bewegt werden. Dafür sei ein Wachdienst eingerichtet. Der Harley Club habe sich darüber hinaus verpflichtet, eine Liste mit allen Teilnehmern, die ihre Fahrzeuge in der Innenstadt über Nacht abstellen, der Stadtgemeinde zu übergeben, schildert Gamper. „Registriert wird das Motorrad mit Nummer, Halter und Unterkunft/Wohnort des Teilnehmers.“

Drei Zelte ersetzen Verkaufsbuden
Gestattet sind außerdem drei Zelte vor dem Hotel zur Tenne. Der BH-Hof dürfe als Verkaufsfläche genützt werden, jedoch  ohne Hütten und Zelte. Zusätzlich müsse der Harley Club eine Kaution in der Höhe von 3.000 Euro hinterlegen, die bei Beschwerden oder Verfehlungen einbehalten werden, so der Stadtratsbeschluss. Live-Musik auf der Hauptbühne in der Vorderstadt am Freitag sowie Samstag wurde gestattet, aber zeitlich eingeschränkt: Um 22.30 Uhr muss hier Ruhe herrschen“, sagt Gamper. Dasselbe gelte für eine kleine Bühne in der Hinterstadt.  

Keine Probleme mit den Auflagen der Stadt hat der Kitzbüheler Harley Club, wie dessen Vizepräsident Hans-Peter Wieland gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger betont: „Wir werden eine wunderbare Veranstaltung erleben und haben jetzt die Chance, das Harley-Treffen auch für weitere Jahre in der Innenstadt abhalten zu können.“ Entsprechend scharf kommentiert hingegen Gamper den ausverhandelten Kompromiss: „Sollte unser Entgegenkommen missbraucht werden, ist das mit Sicherheit die letzte Veranstaltung dieser Art.“ A. Fusser

Bild: Blicken dem Harley-Treffen zuversichtlich entgegen: Hans-Peter Wieland, Martin Poley, Anton Hollnberger , Stephan Sonn, Pepi Obermoser , Jasmin Stenglein und Alexander Langenmayer (v. l.) vom Harley Club Kitzbühel. Foto: Wieland

 
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