Entwurf kurz vor dem Beschluss
Die zweite Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzepts ist nahezu fertig. Für Aufregung hatten im Vorfeld eingezeichnete Varianten für Umfahrungen gesorgt. Die Linien wurden entfernt.
St. Johann | Sie sind weg, jene gelben Linien, die Ende des Vorjahres zu großer Aufregung unter St. Johanner Grundstücksbesitzern geführt haben – aufgefallen waren diese im Rahmen der Erstellung des neuen Raumordnungskonzeptes. Stein des Anstoßes war vor allem eine eingezeichnete Umfahrungsstraße. Einige örtliche Bauern liefen dagegen Sturm da sie einen großen Flächenverbrauch befürchteten.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung konnten Bürgermeister Stefan Seiwald und weitere Verantwortliche die Unklarheiten beseitigen. Hinter den Gemeinderäten allerdings liegt ein arbeitsintensiver Sommer – denn in den vergangenen Wochen mussten sie sich nach der ersten öffentlichen Auflage des Raumordnungskonzeptes mit den eingegangenen Stellungnahmen auseinandersetzen. Über 70 Einwendungen galt es abzuarbeiten.
Nach zahlreichen Sitzungen des Bauausschusses, der sich unter anderem die Expertise des Landes Tirol holte, war der gesamte Gemeinderat in einer vierstündigen Mammutsitzung gefragt. Er setzte sich mit den Wünschen und Beschwerden der Grundbesitzer auseinander. St. Johanns Raumplaner Erich Ortner trug die Punkte vor und der Gemeinderat stimmte ab. Einigen Stellungnahmen wurde zugestimmt, zahlreiche mussten abgelehnt werden. Die vielfach kritisierten „gelben Striche“, die bisher mögliche Trassenführungen anzeigten, wurden entfernt.
Vorsorgeflächen wurden ausgewiesen
„Diese bleiben jedoch als Vorsorge- bzw. Freihalteflächen ausgewiesen“, informiert Bürgermeister Stefan Seiwald. Damit sei in diesen Bereichen weiterhin keine bauliche Entwicklung möglich. Die Fortschreibung des Raumordnungskonzepts wurde nach der vierstündigen Sitzung erneut aufgelegt. Nur noch eine Stellungnahme ist eingegangen, heißt es. In der Septembersitzung dürfte das Konzept für die nächsten zehn Jahre beschlossen werden. Margret Klausner
Bild: Der weite Talkessel von St. Johann ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Inzwischen ist das Raumordnungskonzept für die nächsten zehn Jahre nahezu fertig. Foto: A. Wörgetter