Erste Angebote für Lift-Anteile
Vor rund fünf Jahren übernahm der schwedische Skigebietsbetreiber SkiStar die Bergbahnen in St. Johann. Jetzt wollen die Schweden offenbar wieder verkaufen. Erste Interessenten gibt es bereits.
St. Johann | Die Gerüchteküche brodelt – die Frage, wer die Bergbahnanteile der SkiStar kaufen will, interessiert natürlich viele St. Johanner, vor allem auch die Touristiker. Hängt doch von neuen Eigentümern auch ab, wie es im kleinen Skigebiet weitergeht?
Hintergrund
Derzeit ist es ruhig um die Bergbahn – während der Woche sind nur die Eichenhoflifte in St. Johann und der Tauwiesenlift in Oberndorf geöffnet, von Freitag bis Samstag fahren dann auch die Gondeln zum einen auf den Harschbichl, zum anderen die Bauernbahn von Oberndorf aus, wie Geschäftsführer Peter Grander erklärt. Zu etwaigen Verkaufsplänen seines Arbeitgebers äußert er sich nicht. Telefonisch nicht erreichbar war im übrigen auch der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Stefan Seiwald. Der ehemalige Bürgermeister hatte ja vor rund fünf Jahren den Deal mit den Schweden ausgehandelt.
Damals standen die St. Johanner Bergbahnen alles andere als gut da, finanziell war die Lage angespannt. Mit dem Einstieg des schwedischen Skibetreibers SkiStar – sie erwarben damals 68,35 Prozent – wendete sich das Blatt, die Entschuldung gelang.
St. Johann passt nicht mehr ins Portfolio
Bereits im Herbst sickerte durch, dass ein möglicher Verkauf der Anteile im Raum steht. Die Schweden wollen sich offenbar aus St. Johann zurück ziehen. „Wir haben ein Angebot für die SkiStar-Anteile abgegeben“, bestätigte Anfang der Woche der Hopfgartner Unternehmer Anton Pletzer. In der Seilbahnbranche ist er kein Unbekannter. Zum einen ist er Geschäftsführer der Bergbahnen Hohe Salve, zum anderen hat er die Bergbahnen Buchensteinwand übernommen.
Als Käufer im Gespräch war auch der St. Johanner Baumeister Fred Neuner, der aber winkt auf Anfrage ab: „Kein Interesse.“ Doch die Rede ist auch von einem Hoteliers-Konsortium, das von St. Johann bis Erpfendorf reicht und Interesse zeigen soll. Als Interessenten sind auch jene slowakischen Investoren im Gespräch, die das Skigebiet Mutterer Alm-Bahn kaufen wollen.
Insgesamt, so heißt es, sollen drei Angebote in der „tieferen Prüfungsphase“ sein. Das will man von Seiten SkiStars in Stockholm so nicht bestätigen. „Wir haben derzeit keine Neuigkeiten zu kommunizieren“, informierte die SkiStar-Kommunikationschefin Petra Hallebrant. Man bewerte und entwickle das Geschäft kontinuierlich weiter. „Aufgrund der derzeit veränderten Reisemuster und des Staycation-Reisetrends unternehmen wir aber vor allem große Anstrengungen in unserem skandinavischen Markt“, so Hallebrant. Es sei daher ein natürlicher Teil des Prozesses, das Geschäft genau zu überprüfen. Derzeit gibt es noch keine Entscheidung. Sollte es hier Neuigkeiten geben, gehe man damit auch an die Öffentlichkeit, betont sie. Margret Klausner
Bild: Die Harschbichlbahn im St. Johanner Skigebiet ist derzeit ebenso wie die Bauernbahn (Oberndorf) während der Woche geschlossen, geöffnet sind die Eichenhoflifte sowie der Tauwiesenlift. Foto: Klausner