Erweiterung: Neue Palliativstation
Mehr als 13 Millionen Euro investiert der Gemeindeverband heuer in die Aufstockung des Bezirkskrankenhauses. Neben der Palliativstation findet eine neue Sonderklassen- sowie Dialysestation Platz. Neu ist ein Bereich für die Gefäßuntersuchung bzw. -behandlung.
St. Johann | Stillstand ist für den Obmann vom Gemeindeverband, Paul Sieberer, und seine Verbandskollegen kein Thema – so wird das Bezirkskrankenhaus in St. Johann unermüdlich um- und ausgebaut. Nach dem Neubau der Küche steht heuer mit der Aufstockung ein weiteres Großprojekt an. Der vor zehn Jahren gebaute, sogenannte B-Trakt wird um ein Geschoss aufgestockt.
„Wir beginnen in den nächsten Wochen mit den Bauarbeiten“, informiert Paul Sieberer. Vorgesehen ist die Errichtung einer neuen Dialysestation. Hier wird die Terrasse im zweiten Obergeschoss umgebaut. Bisher wurden die Patienten in einem dunklen, veralteten Raum behandelt. „Wenn man schon diese Tortur über sich ergehen lassen muss, dann soll das auch in einem vernünftigen Rahmen passieren“, erklärt Sieberer. Laut dem RSG 2025 (Regionaler Strukturplan Gesundheit) ist für St. Johann auch eine Palliativstation vorgesehen. Vier Betten werden für schwerstkranke Patienten eingerichtet, um ihnen die verbleibende Lebenszeit zu erleichtern. Hier gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige.
Neue Sonderklasse mit 24 Betten
Mit 24 Einzelzimmern, in denen Patienten aller operativen Fächer im Haus betreut werden, ist die neue Sonderklasse-Abteilung der größte Bereich im neuen Geschoss. Diese könne, so Sieberer, aber auch als Isolierstation genutzt werden.
Besonders freut er sich über die Einrichtung einer Abteilung für Gefäßuntersuchungen bzw. -behandlungen. Bisher mussten die Angiographie-Patienten den Weg in die Klinik antreten.
Insgesamt kommen rund 2.000 Quadratmeter hinzu. Die Eröffnung des neuen Traktes ist für Mitte 2024 geplant. Rund 13,4 Millionen Euro nimmt der Gemeindeverband für die Erweiterung in die Hand. „Wir sind natürlich in einer schwierigen Phase unterwegs. Ob wir die Kosten halten können, kann ich derzeit noch nicht sagen. Bei den wichtigsten Gewerken sind wir aber bisher im Rahmen geblieben“, betont Sieberer.
Neu errichtet wird auch der Hubschrauberlandeplatz. Währen der Bauphase, informierte Verwaltungsdirektor Christoph Pfluger, landen die Notarzthelis im Areal der Kaserne. Die Patienten werden dann mit dem Rettungsfahrzeug ins Spital gebracht. Um Platz für die Baustelle zu schaffen, wird auch der Notarztstützpunkt abgerissen. Margret Klausner
Bild: Der Hubschrauberlandeplatz wird vom Altbau auf den aufgestockten Neubau verlegt. Während der Bauarbeiten landen die Notarzthelis im Areal der Kaserne. Die Patienten werden mit dem Rettungswagen ins Spital gebracht. Foto: Egger
Parkplatz - Ersatzlösung vereinbart
Aufgrund der Bauarbeiten für die Erweiterung des Bezirkskrankenhauses gehen auch die Mitarbeiterparkplätze, die sich im Areal des Medicubus bzw. des Verwaltungsgebäudes befinden, vorübergehend verloren. Daher hat Verwaltungsdirektor Christoph Pfluger eine Lösung gesucht. „Wir haben jetzt mit der Firma Moser eine Vereinbarung getroffen. Die Mitarbeiter können während der Bauphase am ehemaligen Sägeareal parken. Wir haben dort sogar die doppelte Ersatzfläche zur Verfügung“, informiert Pfluger.
Medicubus - Neuerungen in der Ausbildung
„Warum muss man mit Gewalt etwas ändern, das gut funktioniert“, fragt sich der Obmann des Krankenhausverbandes, Paul Sieberer. Grund für den Unmut ist die Änderung der Pflegeausbildung – so soll nur noch ein weiterer Diplomlehrgang im Medicubus gestartet werden. Zukünftig sollen die Fachhochschulen weiter gestärkt werden wie auch LR Cornelia Hagele in der Vorwoche informierte.
In St. Johann gäbe es einen riesigen Ansturm auf die Diplomausbildung weiß Sieberer. Er verstehe daher das ganze Thema der Akademisierung nicht. Die Gespräche der Landesrätin seien sehr konstruktiv. Der Bund müsse sich hier etwas überlegen. Es brauche Menschen für die Pflegebedürftigen. Die Pflegefachassistenz (eine dreieinhalbjährige Ausbildung, die in Kooperationen mit verschiedenen Fachschulen absolviert werden kann) ist Sieberer so nicht genug. Er plädiert auch weiterhin für die dreijährige Diplomausbildung.