FIS-Pläne stoßen auf Widerstand
Vergangene Woche fand die 119. ordentliche Hauptversammlung des Kitzbüheler Ski Clubs statt. Brisantestes Thema war die aktuelle Diskussion mit der FIS. Sie will eine Zentralvermarktung aller Weltcuprennen.
Kitzbühel | Nachdem die Mitglieder des Kitzbüheler Ski Clubs im vergangenen Jahr die Generalversammlung nur am Bildschirm mitverfolgen konnten, verlief sie heuer wieder in gewohntem Umfeld. Krankheitsbedingt sprach Präsident Michael Huber online via Live-Übertragung zu seinen Mitgliedern.
Stürmische Zeiten für den KSC
Die Zusammenarbeit mit dem ÖSV habe sich laut Huber ausgezeichnet entwickelt. Dies zeige sich darin, dass die Kooperation bei der Vermarktung des Hahnenkammrennens bis 2030 verlängert wurde und damit der selbstständige Sonderstatus des K.S.C. als hauptverantwortlicher Veranstalter beibehalten werde.
Im Gegensatz dazu seien die Pläne der FIS aktuell der größte Unsicherheitsfaktor für den K.S.C. Die Entwicklung sei im Moment nahezu unvorhersehbar, sagt Huber. Der neue FIS-Präsident habe sich zum Ziel gesetzt, sämtliche Weltcup-Rennen einer Zentralvermarktung zu unterziehen. Dies bedeute, dass die Medien- und Werberechte der FIS als Eigentümer zustünden und käme im Fall des K.S.C. „einer Enteignung“ gleich. Gemeinsam mit dem ÖSV sei man der Meinung, dass dies nicht akzeptabel sei. Der FIS wurde durch den ÖSV bereits mitgeteilt, dass die Hahnenkammrennen nur dann weiter stattfinden werden, wenn dieser Sonderstatus erhalten bleibe. „Dafür stehe ich als Präsident des K.S.C. ein,“ betonte Huber. Auch die ARGE-Partner hätten ihre volle Unterstützung zugesagt.
Sportliche Aushängeschilder
Das sportliche Aushängeschild des K.S.C. sei unangefochten Biathletin Lisa Hauser. Die Weltmeisterin wurde zum wiederholten Male „Tiroler Sportlerin des Jahres“ und jetzt sogar „Tirolerin des Jahres 2021“. Im alpinen Bereich ist die 17-jährige Valentina Rings-Wanner die Zukunftshoffnung des Clubs. Sie konnte auf internationaler Ebene bereits einige FIS-Rennen gewinnen.
Ausgeglichene Finanzen
Das abgelaufene Jahr war kein einfaches für den K.S.C. Wie berichtet, änderten sich die genehmigten Zuschauerzahlen für das Hahnenkammrennen 2022 laufend. Am Ende waren es nur noch 1.000 Personen pro Renntag. „Trotzdem konnte ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden,“ berichtet K.S.C.-Finanzchef Martin Lintner.
Für die Finanzierung der Club-Aktivitäten ist das Hahnenkammrennen der wichtigste Faktor. Dabei wurden heuer 8,8 Millionen Euro Einnahmen erzielt. Dies sind 2,2 Millionen weniger als vor Coronazeiten. Die Summe der Ausgaben betrug 7,7 Millionen Euro und der Überschuss exakt 1,143 Millionen Euro. Im Club-Bereich stehen den Einnahmen von 429.000 Euro Ausgaben von 1,062 Millionen Euro gegenüber. Im Sportbereich belaufen sich die Einnahmen auf 48.000 Euro, die Ausgaben auf 553.000. Insgesamt ergibt dies einen Überschuss von 5.440,41 Euro.
Steigende Mitgliederzahl
Vor der Coronakrise hat der Mitgliederstand das Allzeithoch von 9.340 Mitgliedern erreicht. Durch die Pandemie kam es zu einem Einbruch auf 8.774 Mitglieder.
Mittlerweile zählt der K.S.C. wieder um 116 Mitglieder mehr (8.890 Mitglieder, Stand: 22. Juni). 126 langjährige Mitglieder wurden geehrt, darunter 15 für 50-jährige und acht für 60-jährige Zugehörigkeit. Karl Herz, Wulf Kruetschnigg, Peter Menshengen, Karl Rosendorfer und Hildegard Schwarz wurden für ihre 70-jährige Treue zum K.S.C. ausgezeichnet. Armin Hoyer
Neuzugänge beim Weisenrat
Neu in den K.S.C. Weisenrat wurden gewählt: Peter Eder und Georg Hechl. Das Gremium wird weiterhin gebildet von: Christian Poley, Peter Obernauer, Harald Herbert, Rudi Schreyer, Werner Ziepl und Ali Wolffersdorff.
Bild: Das Verhältnis zwischen dem K.S.C und dem ÖSV ist sehr gut, informierte Präsident Huber. Schon beim Hahnenkammrennen 2022 wurde mit ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober die Kooperation bis zur Saison 2029/30 verlängert. Foto: K.S.C./alpinguin