Fast doppelt so viel Fläche
Die Arbeiten am „Museum Kitzbühel Sammlung Alfons Walde“ sind weitgehend abgeschlossen, nur ein paar Feinheiten gilt es noch zu erledigen. Auf Kustos Wido Sieberer kommt nun mit der Gestaltung der Ausstellung „Legenden & Leidenschaften“ noch einiges an Arbeit zu. Die Soft-Eröffnung ist für 21. Mai geplant.
Kitzbühel | Das Museum Kitzbühel hat nun deutlich mehr Fläche. Nach der Adaptierung des Hauses Hinterstadt 22 hat sich die Gesamtfläche (von 600 auf 1.100 Quadratmeter) sowie die Fläche für Sonderausstellungen (von 160 auf 300 Quadratmeter) fast verdoppelt. Eine Fläche, die es nun zu bespielen gilt, wie Museumsleiter Wido Sieberer erzählt. Die erste Sonderausstellung wird sich der Stadt Kitzbühel widmen. Unter dem Titel „Legenden und Leidenschaft“ werden die vielen Facetten von Kitzbühel beleuchtet. „Kitzbühel ist ja als mondäner Wintersportort bekannt. Aber es gibt auch mehr. Die Stadt hat ja lange vom Bergbau und der Landwirtschaft gelebt“, erzählt Sieberer. Mehr dazu im nächsten Kitzbüheler Anzeiger. „Auf uns kommt jetzt einiges an Arbeit zu. Wir müssen die 300 Quadratmeter in eine Ausstellung verwandeln. Die ersten Exponate aus München kommen am Dienstag, weitere aus Innsbruck und Wien folgen“, erzählt Sieberer. Die Ausstellung wird um Film- und Audioelemente erweitert.
Mehrjährige Arbeiten sind nun beendet
Eine lange Bauphase geht nun zu Ende. Mit der Adaptierung des Hauses Hinterstadt 22 und der Sanierung des Museums wurde im Jahr 2018 begonnen. Was zu Beginn nach einer kleinen Baustelle aussah wuchs in den Jahren zu einer Großbaustelle an. Während der Arbeiten kamen Mängel, wie zum Beispiel der morsche Dachstuhl, ans Licht, mit denen man im Vorfeld nicht gerechnet hat. „Die Stadt hatte Glück, dass der Dachstuhl nicht eingestürzt ist“, erzählt Architekt Michael Egger. Diese zusätzlichen Arbeiten schlugen sich auch auf die Kosten nieder. Bürgermeister Winkler spricht von Nettobaukosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro, 900.000 Euro werden an Förderungen geleistet. „Die Stadt Kitzbühel hat für die Museumssanierung ein Darlehen in Höhe von 1,8 Millionen Euro aufgenommen, 1,7 Millionen Euro netto werden am Ende die Kosten betragen“, erzählt Winkler.
Förderverein und Einrichtungen unterstützten
Der Museums-Förderverein unterstützte die Arbeiten ebenso wie die Landesgedächtnisstiftung, das Land Tirol SOG und das Bundesdenkmalamt. Der Kitzbüheler Verein deckte die Kosten für den Lift, der nun einen barrierefreien Zugang zu allen Etagen im Museum ermöglicht. Das Bundesdenkmalschutzamt war in das Projekt stark involviert und arbeitete eng mit dem Architekten Michael Egger zusammen. Für das dritte Obergeschoss, in dem sich der multifunktionale Veranstaltungsraum befindet, ist über einen eigenen Zugang erreichbar. „Der Bereich des Foyers wurde als öffentlicher Bereich gestaltet und soll ein Teil des öffentlichen Lebens werden“, erzählt Egger.
Der Dachboden verläuft nun offen 30 Meter entlang der Stadtmauer und wird nur durch eine Feuerschutzmauer, die eingebaut werden musste, unterbrochen. „Wir haben teils die Originalhölzer in ihrer dunklen Farbe erhalten, die Neubauten erfolgten in Stahl oder Holz“, erzählt Architekt Egger.
„Es war wichtig, dies zu tun. Damit konnten wichtige Kulturgüter für Generationen gesichert werden“, sagte Bürgermeister Klaus Winkler. Erfreut war auch Stadtamtsdirektor Michael Widmoser, dass sich die Sportstadt Kitzbühel auch der kulturellen Verantwortung bewusst ist, obwohl die Kosten eine Herausforderung waren. Elisabeth M. Pöll
Bilder: Stadtamtsdirektor Michael Widmoser, Bürgermeister Klaus Winkler, Architekt Michael Egger und Jimmy Perktold sowie Kustos Wido Sieberer besichtigten das „neue“ Museum.
Die alten Elemente im Dachstuhl wurden mit Holz und Stahl ergänzt. Fotos: Pöll