Feuerwehren im Vorjahr im Dauereinsatz: 194 Brände
Rund drei Mal täglich waren im Vorjahr die Mitglieder der Feuerwehren im Bezirk im Einsatz. Beim Bezirksfeuerwehrtag zogen sie Bilanz.
Fieberbrunn | Große Brände, mehrere Todesopfer bei Unfällen, viele Fehlalarme – hinter den 25 Feuerwehren des Bezirkes liegt ein besonders herausforderndes Jahr. Die Bilanz im Rahmen des 136. Bezirksfeuerwehrtages war entsprechend umfangreich. Nach einem kurzen Festakt mit Kranzniederlegung, konnte Bezirkskommandant Martin Mitterer neben den Spitzen des Landesfeuerwehrverbandes unter anderem LH-Stv. Georg Dornauer begrüßen.
Hinter Mitterer und seinem Ausschuss mit Andreas Schroll, Rudi Bellinger und Michael Ortner liegt ein arbeitsintensives Jahr. 2.233 Mitglieder engagieren sich bei den Wehren in den vier Abschnitten – um 76 mehr als noch im Vorjahr. „Die Mitgliederzahl ist gestiegen, insbesondere im Bereich der Jugend“, freut sich der Bezirkskommandant. Sein Stellvertreter Andreas Schroll konnte über die 784 Übungen mit insgesamt 11.732 Teilnehmern eine positive Bilanz ziehen. Besonders hob Schroll die Bezirksausbildungsübung, kurz BABÜ, am Truppenübungsplatz in Hochfilzen hervor.
Bezirksfeuerwehrinspektor Bernhard Geisler informierte über die Einsätze des abgelaufenen Jahres. 1.307 Einsätze galt es abzuarbeiten – um 193 mehr als noch im Jahr 2022. In den vergangenen Jahren sind die Zahlen kontinuierlich gestiegen und die Mitglieder mussten teils mit sehr belastenden Unglücken umgehen. Besonders in Erinnerung bleiben die zwei Großbrände in Kitzbühel-Gundhabing und in Aschau, die hunderte von Einsatzkräften stundenlang in Atem hielten. Insgesamt galt es, 194 Brände zu löschen.
Einen extremen Anstieg gab es auch bei den technischen Einsätzen – 726 Mal rückten die Wehren aus, um 150 Mal öfter als noch im Jahr 2022.
Aufgefallen ist Geisler der Anstieg an Brandmeldeanlagen, die direkt mit der Leitstelle verbunden sind. Gab es im Jahr 2017 noch 180 solcher Anlagen sind es heuer bereits 264. Insgesamt registrierten die Wehren 313 Fehl- und Täuschungsalarme.
Ein wichtiges Thema am Bezirkstag war auch die finanzielle Situation – 698.517 Euro flossen im Vorjahr an Beihilfen an die Feuerwehren.
Standort-Bürgermeister Walter Astner betonte die Wichtigkeit der Feuerwehren, stellte aber auch klar, dass die finanzielle Situation der Gemeinden schwierig ist. Die Feuerwehrzentrale habe man auf den Weg gebracht, „dass die Fördermittel gleichbleibend mit einer Million Euro gedeckelt bleiben und das trotz steigender Kosten und Inflation kann man, muss man aber nicht verstehen“.
Auch für den Landesfonds sei die Situation schwierig, räumte Landesfeuerwehrinspektor René Staudacher ein. Die Beschaffung müsse nachhaltiger werden. LH-Stv. Georg Dornauer betonte, „dass alles bezahlbar ist, nur euer Einsatz ist unbezahlbar.“
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Vor den Vorhang geholt wurde Fieberbrunns neuer Pfarrer Christoph Eder, der zum Feuerwehrkuraten ernannt wurde sowie der Kelchsauer Feuerwehrkommandant Hans-Peter Wurzrainer, der mit dem Verdienstzeichen des Landesverbandes in Silber ausgezeichnet wurde.
Eine Überraschung hatte Bezirksfeuerwehrkommandant a.D. Rupert Aufschnaiter dabei – er überreichte Kommandant Martin Mitterer eine Chronik mit 1.100 Presseberichten, die er in den 1990er-Jahren gesammelt hatte. Margret Klausner
Bild: BFI Bernhard Geisler, Komm.-Stellv. Andreas Schroll, LBD Jakob Unterladstätter, LFI René Staudacher, die Geehrten Hans-Peter Wurzrainer, Christoph Eder, LH-Stev. Georg Dornauer, BH Michael Berger und BFK Martin Mitterer (v.l.) Fotos: Klausner