Kitzbüheler Anzeiger
14.08.2024
News  
 

Finale bei Boulder-WM als großes Ziel

Für den 19-jährigen St. Johanner geht es in zwei Wochen zu den Jugend-Weltmeisterschaften nach China. Im Bouldern will er dort ganz vorne mitmischen. 

St. Johann | Vor einer Woche sorgten Österreichs Kletter-Asse bei den Olympischen Spielen mit zwei Bronze-Medaillen für Aufsehen. Doch nicht erst seit Paris 2024 genießt dieser Sport hierzulande enorme Popularität. Immer mehr Menschen entdeckten in den letzten Jahren sowohl Bouldern als auch das klassische Vorstiegsklettern am Seil für sich. „Bei der letzten Olympiade hatte Klettern nach Leichtathletik die höchsten Einschaltquoten“, schwärmt Julian Wimmer. Und genau da will der 19-jährige St. Johanner beim nächsten Mal – 2028 in Los Angeles – selbst um die Medaillen mitmischen. „Für mich gibt es nur Plan A. Ob der aufgeht, wird sich in den nächsten Jahren herausstellen“, so der Sechste der letzten Jugend-Weltmeisterschaften.  

Bereits mit vier Jahren begonnen zu Klettern  
In zwei Wochen geht es für Julian wieder zu den Jugend-Weltmeisterschaften, dieses Mal ins chinesische Guiyan. Am 28. August wird er im Bouldern auf die Matte steigen und sich mit den besten Kletterern der Zukunft messen.  

Der St. Johanner wusste schon früh, dass Klettern sein Sport werden wird. „Ich habe mit vier Jahren durch meinen Papa und meine Schwester angefangen. Mit sechs Jahren habe ich am ersten Wettkampf teilgenommen“, erzählt er. Obwohl sich sein Talent schon damals abgezeichnet hatte, musste sich Julian bei seiner Premiere mit dem letzten Platz begnügen. „Ich war mit Abstand der Jüngste und hatte keine Chance“, erinnert er sich. 

Training mit den besten Kletterern der Welt  
Das hielt ihn aber nicht davon ab, weiter zu trainieren und akribisch sein Ziel weiterzuverfolgen. Mit zwölf Jahren wechselte er in eine Schule in Innsbruck, um besser trainieren zu können. Seine Trainingspartner im Leistungszentrum sind seither niemand geringerer als die Olympia-Medaillengewinner Jakob Schubert und Jessica Pilz. Doch im Grunde genommen ist die komplette Weltelite regelmäßig zum Training in Innsbruck zu Gast. 

Bis vor ein paar Jahren war Julian Wimmer bei Boulder- und Lead-Bewerben am Start, inzwischen gilt seine volle Konzentration ausschließlich dem Bouldern. „Der Trainingsaufwand für beide Disziplinen wäre einfach zu groß, die Leistungsdichte ist in den letzten Jahren enorm gestiegen“, erklärt er. Seit Kurzem ist der St. Johanner Heeressportler. Er will die Zeit nutzen, um sich bestmöglich zu entwickeln. „Nach diesem Jahr wird sich zeigen, ob mein Talent auch für den Erfolg bei den Erwachsenen reicht“, analysiert er realistisch. 

Nur fünf Minuten Zeit um einen Boulder zu schaffen
Dafür ist sein voller Einsatz notwendig. Konkret bedeutet das: zehn Trainingseinheiten pro Woche, strenge Ernährungsvorgaben und jede Menge aufgeschürfte Haut, besonders an den Händen. Für die kommenden Weltmeisterschaften fühlt sich Julian aber bestens vorbereitet: „Ich war noch nie besser in Form. Dennoch, beim Bouldern kann viel passieren. Mein Ziel ist es, ins Finale zu kommen. Aber die Konkurrenz ist stark“, weiß das Kletter-Ass. 

Geht es nach dem St. Johanner würde er sich möglichst viele technische Boulder mit schweren Sprüngen wünschen, denn die liegen ihm ab besten. Sogenannte Athletik-Boulder, bei denen man viel Kraft braucht, stünden eher weniger auf seinem Wunschzettel. „Aber in unserem Sport muss man breit aufgestellt sein. Die Routensetzer lassen sich immer wieder neue Probleme einfallen und es bleiben pro Boulder nur fünf Minuten Zeit, um das Top zu erreichen“, beschreibt er. Am allerwichtigsten aber sei das richtige Mindset – und das hat der 19-Jährige schon mehrfach bewiesen. Sabine Huber

Fotos: Italia Climbing 

 

 

 

 
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