Für Wolfsabschuss gibt es Prämie
Bei der Bezirksversammlung der Jägerschaft war naturgemäß auch das Thema Wolf ganz oben auf der Agenda. Fünf Abschussbescheide wurden 2023 erlassen, derzeit ist ein Bescheid aufrecht.
Kirchberg | Dieser Tage stand die „Arena365“ in Kirchberg einmal mehr im Zeichen der Jagd – alljährlich ziehen die rund 1500 Jägerinnen und Jäger des Bezirks Mitte März Bilanz über das abgelaufene Jagdjahr, bekommen Lob über ihre Arbeit zu hören, aber auch Kritik.
Naturgemäß wurde das Thema Wolf in den Mittelpunkt gerückt, doch vor allem gab es heuer Lob für die Jägerschaft des Bezirkes.
„Die Abschusszahlen betreffend haben wir nach oben noch etwas Luft, allerdings muss ich dazu sagen, dass die Abschussvorgaben angehoben worden sind“, betonte Bezirksjägermeister Hans Embacher. Es gebe jedoch auch heuer regionale Unterschiede. Er kündigte überdies auch die Änderung des Jagdgesetzes an – demnach soll die Abschusszeit für einen Teil des Schalenwildes auf 1. Mai vorverlegt werden.
Über das Thema Wolf wolle er nicht viel reden, das überlasse er dem Landesjägermeister betonte Embacher. Sein Stellvertreter Hermann Portenkircher informierte über die Abschusszahlen – demnach seien 87 Prozent des genehmigten Rotwildabschusses erlegt worden, beim Rehwild seien es 94 Prozent und beim Gamswild 79 Prozent.
„Ich bin der Meinung, dass diese Zahlen gut sind“, betonte der Jagdreferent der Bezirkshauptmannschaft, BH-Stellvertreter Martin Grander. Er kündigte überdies an, dass die Jagdkarten nicht mehr in seiner Abteilung, sondern beim Bürgerservice zu lösen sind.
Josef Fuchs, Obmann der Landwirtschaftskammer, sprach von einem zufriedenstellendem Jagdjahr, doch es war vor allem die Wolfsproblematik, die er in den Mittelpunkt stellte. Im Vorjahr wurden für den Bezirk fünf Abschussbescheide erlassen – es wurde jedoch kein Tier erlegt. Derzeit ist noch ein Abschussbescheid für jenen Wolf, der in Fieberbrunn gesichtet wurde, aufrecht. Wie Fuchs informierte, wolle ein Brixentaler Unternehmer dem Schützen pro erlegtem Wolf 1.500 Euro bezahlen – und das für zehn Wölfe. Sollte das Budget ausgeschöpft sein, würden die Bauern einspringen, kündigte er an: „Wir lassen die Jäger nicht im Stich.“
Landesjägermeister Anton Larcher stellte klar, „dass wir Jäger am Ende des Tages den Schwarzen Peter haben werden.“ Im Vorjahr seien in Tirol 255 Risse registriert worden, 285 Weidetiere werden vermisst.
Ein weiteres „Sorgenkind“ ist für Tirols obersten Jäger auch die Gams. Die Tiere sind die Leidtragenden des Klimawandels, betonte er. Hier müsse man sich um die Bestände Sorgen machen, zumal die im „JAFAT“ (Jagdportal der Behörde) eingetragenen Gamsbestände nicht stimmen würden, so Larcher.
Wie immer wurden engagierte Waidmänner vor den Vorhang geholt. Geehrt wurden der langjährige Bezirkskassier Hannes Brunner sowie Josef Winkler, der lange Jahre eine Jagd in Jochberg gepachtet hatte. Vorgestellt wurde der neue Leiter der Nachsuchestation, Alois Erber. Margret Klausner
Bild: Ehrungen am Bezirsjägertag: BJM-Stellvertreter Hermann Portenkircher, die Geehrten Josef Winkler und Hannes Brunner mit Bezirksjägermeister Hans Embacher sowie Landesjägermeister Anton Larcher (v.l.). Foto: Klausner