Gemeindeversammlung Kelchsau
Am vergangenen Donnerstag war die Bevölkerung des Hopfgartner Ortsteils Kelchsau zur Gemeindeversammlung ins Mehrzweckgebäude eingeladen. Das Interesse war groß und natürlich stand dabei das Unwetter vor wenigen Wochen, mit seinen Auswirkungen, im Mittelpunkt. Ebenso interessierte die Bevölkerung aber auch wie es um den Neubau des Mehrzweckgebäudes steht und was im Bereich Wohnbau getan wird.
Hopfgarten | Unterstützungen und Förderungen wurden nach dem Unwetter rasch zugesagt, doch knapp 2,3 Millionen Euro der Kosten wird die Gemeinde vorerst stemmen müssen. Allerdings hofft Bürgermeister Paul Sieberer noch, dass die Hälfte davon vom Katastrophenfond getragen werden und ein weiterer Teil noch seitens des Landes, sodass letztlich noch 750.000 Euro für Hopfgarten bestehen bleiben. „Wir werden die Mittel schon aufbringen. Natürlich hätten wir das Geld für Investitionen anderer Art dringend brauchen können“, sagt Paul Sieberer. Einen Kredit will man deshalb jedenfalls nicht aufnehmen.
Gemeindeübergreifender Hochwasserschutz
2019 wurde der Wasserverband Brixentaler Ache gegründet, dessen Aufgabe es ist, gemeindeübergreifend einen wirksamen Hochwasserschutz zu erstellen. GR Michael Wurzrainer erklärte, dass die Planungen bereits erfolgt sind und 25 Millionen Euro verbaut werden – aufgeteilt auf zwei Bauabschnitte – einmal von Brixen Mündung Windau und dann bis zur Einmündung in den Inn. „Entweder man erhöht das Ufer oder man schafft Retentionsflächen“, erklärte Wurzrainer. Diese Überschwemmungsflächen werden vor allem im Gemeindegebiet von Itter geschaffen.
Mehrzweckgebäude Kelchsau
Für die Kelchsauer Bevölkerung ist natürlich der Bau des Mehrzweckgebäudes interessant, worin der Nahversorger, die Feuerwehr, Vereinsräumlichkeiten, TVB und Bank unterkommen sollen. Ein Architektenwettbewerb wurde bereits ausgeschrieben. „Der Zeithorizont zur Errichtung ist auf „dringlich“ eingestellt“, versicherte Bürgermeister Sieberer. Der Nahversorger wird derzeit sehr gut angenommen und diesen Schwung darf man nicht herausnehmen, deshalb braucht es ein neues Lokal dafür. Bezüglich alter Hausbestände in der Kelchsau erklärte Sieberer, dass die Familie Hauser (Neuwirt) dabei ist, das Objekt einer Lösung zuzuführen.
Raumordnungskonzept bis Juni 2022
Eines der größten Projekte ist die Erstellung des Raumordnungskonzeptes. Es ist dies die Vorausschau, wohin die Gemeinde sich entwickelt und welche Bauten dafür notwendig sind. Derzeit gibt es noch einige Einsprüche von Grundbesitzern, doch bis Juni 2022 müssen diese erledigt sein, da es sonst automatisch zu einem Widmungsstopp in der Gemeinde kommt.
Wohnraum geschaffen
Nach einigen Jahren des Stillstands am Wohnungsmarkt, konnten heuer schon etliche Wohnungen übergeben werden, sowohl in Hopfgarten, als auch in der Kelchsau. Bezüglich der Kitz Alp Lodge versicherte Sieberer, dass derzeit noch Detailplanungen durchgeführt werden, das Projekt jedoch zur Umsetzung kommt.
Der Fußballplatz in Kelchsau ist nach wie vor noch vom Unwetter beeinträchtigt und der Obmann brachte vor, dass der kleine Verein die Ausgaben nicht stemmen kann. Der Bürgermeister erklärte diesbezüglich, dass der Platz gepachtet sei, er aber zuversichtlich sei, dass man eine Lösung finden wird.
Eine längere Diskussion gab es über das Altstoffsammelzentrum, welches sich gegenüber der Mehrzweckhalle befindet. Dabei gab aber Bürgermeister Sieberer unmissverständlich zu verstehen, dass die Kelchsauer selbst auf Sauberkeit bei dieser Anlage achten müssen. Denn wenn das nicht funktionieren sollte, dann gäbe es nur die Lösung einer gemeinsamen Sammelstelle mit der Marktgemeinde und diese wäre sicherlich nicht in der Kelchsau.
Die Baustelle der Bundesforste und der Wörgler Stadtwerke im Langen Grund war eine massive Belastung für viele Bürger. Allerdings sollte mit Oktober der Probebetrieb aufgenommen werden und die Stadtwerke sind bereits bei der Rekultivierung des Geländes. Im hinteren Teil des Langen Grundes soll eine geregelte Parkraumbewirtschaftung entstehen, ebenso beim Kraftwerkshaus am Eingang zum Langen Grund, weil es dort künftig auch etliches zu besichtigen geben wird.
Das Sozialzentrum ist budgetmäßig das größte Projekt, welches in Hopfgarten jemals realisiert wurde. Mittlerweile ist die Endabrechnung mit 15,79 Millionen Euro erfolgt. Geplant war es mit 15,2 Millionen Euro. Die Gemeinde Itter trägt davon 17 Prozent. Brigitte Eberharter
Bild: Bürgermeister Paul Sieberer bei seinen Ausführungen im Rahmen der Gemeindeversammlung. Foto: Eberharter