Kitzbüheler Anzeiger
08.10.2024
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Gemeinsam für alte Wiesenschätze

Über die Gemeindegrenzen hinaus engagieren sich Bürger aus dem Pillerseetal für den Erhalt von selten gewordenen Pflanzen. Dabei werden sie von der Tiroler Umweltanwaltschaft begleitet.

Fieberbrunn, Waidring, St. Ulrich | Früher noch häufig anzutreffen, sind heute viele heimische Pflanzen stark im Rückgang. Um die regionale Artenvielfalt zu erhalten, hat sich eine Gruppe an Freiwilligen formiert – mit dem Ziel, seltene Pflanzen zu stärken und neue artenreiche Flächen zu gestalten. Gemeinsam sammeln sie Samen seltener Wildblumen, bringen diese auf neuen, geeigneten Standorten aus und schaffen somit Oasen der Artenvielfalt mitten im Dorf.

Die Hintergründe der Freiwilligen sind unterschiedlich: Landwirte, Biologen, Kräuterexperten, Gemeindevertreter und Naturbegeisterte. Alle haben eines gemeinsam: Die Wertschätzung für die heimische Pflanzenwelt und das Engagement, diese für kommende  Generationen zu erhalten.

Taubenskabiose, Kiel-Lauch & Co.
„Die Gemeinschaft steht dabei im Vordergrund. Das heißt, alle Entscheidungen werden von der Gruppe selbst getroffen,“ erklärt Teresa Müllauer, die Projektkoordinatorin für das Tiroler Unterland. Nachdem entschieden wurde, welche Pflanzen vermehrt werden sollen, wurde die Region nach diesen Zielarten erkundet und das wertvolle Saatgut gewonnen. Gesammelt wurden beispielsweise die Echte Betonie, die Knäuel-Glockenblume, das Große Schillergras, die Wiesenmargerite, der Kiel-Lauch und die Taubenskabiose.
Auch die Bevölkerung soll von den gefundenen Schätzen profitieren.

Sechs Flächen im Pillerseetal gestaltet
Deshalb werden sechs Flächen in den Gemeinden Waidring, Fieberbrunn und St. Ulrich angelegt und auf Tafeln über das Vorhaben informiert. Zwei dieser „Bürger-Biotope“ wurden im September in St. Ulrich am Gerinne neben dem Sportplatz und zwei Verkehrsinseln in Waidring in Stöcklleite gestaltet. Das Ziel ist, dass diese Orte der Begegnung für den Erhalt der Naturschätze sensibilisieren. Dabei ist das Pillerseetal eine von sechs Regionen in Tirol, in denen solche Trittsteine für die Biodiversität geschaffen werden.

Das Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert. KA

Bild: Im Sommer wurden die kostbaren Samen auf artenreichen Flächen der Region behutsam gesammelt. Foto: Marion Amort

 
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