Geschichten könnten Bücher füllen
Seit 28 Jahren ist Bezirksrettungskommandant Markus Krenn beim Roten Kreuz Kitzbühel und er war unzählige Male bei den Hahnenkamm-Rennen im Einsatz. Vom Pflasterl verteilen über Wiederbelebungen bis zu dubiosen Funden hat er viel erlebt.
Kitzbühel | „Da sieht man schon so einiges“ lacht er und denkt an seine Anfänge zurück. Damals waren zwei Fahrzeuge im Einsatz, eines im Zielgelände und eines in der Stadt. „Da gab es auch noch keine Handys, man kann sich das heute gar nicht vorstellen. Musste ein Patient ins Krankenhaus überstellt werden, war das zweite Team längere Zeit auf sich allein gestellt.“
Professionalität ist das Gebot der Stunde
Nach und nach wurde die Organisation verbessert und es wurden weitere Strukturen geschaffen und optimiert. Dank der perfekten Zusammenarbeit aller Beteiligten – vom Ski Club Kitzbühel über die Stadtgemeinde bis hin zur Familie Reisch als Grundeigentümer – ist man inzwischen auf einem sehr hohen Level der Soforthilfe vor Ort. Insgesamt sind je nach Renntag bis zu 70 Leute des Roten Kreuzes im Einsatz und können vom kleinen Kratzer bis zu schweren medizinischen Ereignissen sehr viele auftretende Notfälle direkt in den Behandlungscontainern erstversorgen.
Ein Highlight für das engagierte Rot-Kreuz-Team sind immer die Einladungen zum Mittagessen im Rasmushof. „Die Unterstützung ist wirklich super. Wir speisen da in denselben Räumlichkeiten wie die Athleten, das ist schon sehr fein, wenn man in dem ganzen Rummel mal eine halbe Stunde in Ruhe sitzen und sich aufwärmen kann“, erzählt Krenn.
Mit Steigeisen im Zielraum unterwegs
Einmal war es auch neben der Rennstrecke stellenweise so eisig, weil es zunächst geregnet hatte und dann eiskalt wurde, sodass Zuschauermassen wie Einsatzkräfte Schwierigkeiten hatten, sich auf den Beinen zu halten, erinnert sich der Sanitäter weiter. „Da hat mich der Goller Mandi angerufen und gesagt ‚Geh – geht’s runter zum Kitzsport und kauft‘s Steig-
eisen für eure Leut‘, wir übernehmen das daweil. Des tuat ja nit, wenn de a ummanonda kugeln!“ Am besten in Erinnerung geblieben ist Markus Krenn ein besonderer Fund nach einer Veranstaltung.
Besonderer „Fund“ in Bananenschachtel
„Das war noch zu Zeiten von Taxi Orange. Da war eine Veranstaltung am Abend im Zielgelände und als alles vorbei war, haben wir zur Sicherheit noch das ganze Areal abgesucht und ausgeleuchtet. Es wurde eine Bananenschachtel aufgefunden und wir haben gedacht, wir sehen nicht richtig: Da ist einer komplett zusammengerollt drin gelegen und hat geschlafen.“ Was war für die Sanitäter zu tun? Aufwecken, Aufwärmen, Ausnüchtern und damit war dieser „Notfall“ dann zum Glück schnell abgearbeitet. Claudia Egger
Bild: Ein Gruppenfoto aus der Zeit als noch eine fixe Versorgungseinheit in einem Zelt oberhalb des Hotel Rasmushof installiert worden war. Foto: KSC