Gewerbegebiet ist auf Schiene
Nach über einem Jahr Vorbereitung steht der Realisierung des interkommunalen Gewerbegebietes in Kössen nichts mehr im Weg. Der Bodenfonds hat bereits 36.000 Quadratmeter Grund angekauft.
Kössen, Schwendt | Er ist nicht nur eine Touristen-Hochburg, inzwischen hat sich der Kaiserwinkl auch als beliebter Unternehmensstandort etabliert. Daher stand für Bürgermeister Reinhold Flörl die Errichtung eines Gewerbegebietes schon lange ganz weit oben auf der Agenda. Es gehe ihm nicht nur darum, finanzstarke Betriebe anzusiedeln. Er möchte den Kössenern Arbeitsplätze in der Gemeinde bieten können, um ihnen das Pendeln nach Kufstein oder ins Inntal zu ersparen.
Inzwischen ist der Gemeinderat der Realisierung des Gewerbegebietes einen großen Schritt näher gekommen. Bereits im Februar des Vorjahres wurden die ersten Weichen gestellt. Landwirt Adam Aigner verfügte über die notwendigen Flächen, die direkt an der Schwendter Gemeindegrenze liegen und bot diese der Gemeinde auch an.
Inzwischen ist der Verkauf in trockenen Tüchern. Allerdings hat die Fläche von rund 36.000 Quadratmetern nicht die Gemeinde gekauft, sondern der Tiroler Bodenfonds. Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen.
Wichtig war Flörl auch, die Gemeinde Schwendt mit ins Boot zu holen. „Auch in Schwendt liegt inzwischen der notwendige Gemeinderatsbeschluss vor“, freut sich der Bürgermeister. Dass es sich um ein sogenanntes interkommunales Gewerbegebiet handeln wird, ist für Flörl ein großer Vorteil. Gerade wenn es um die notwendige Unterstützung durch das Land geht – etwa bei der Erschließung – sei das ein Vorteil.
Intensive Planungen laufen bereits. So soll es verschiedene Varianten für Unternehmer geben. Diese können z.B. Grund kaufen oder auch nur ein Baurecht erwerben. Hier läuft die Ausarbeitung.
Die Vergaben, die der Gemeinde obliegen, sollen im Herbst starten. „So können die Unternehmer die Zeit über den Winter für Planungen nutzen“, betont Flörl. Im Frühjahr 2022 könnten dann die Bagger auffahren.
Das Augenmerk des Bürgermeisters liegt natürlich auf der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ein Transportunternehmer etwa, der 5.000 Quadratmeter asphaltiert und nur einen Mitarbeiter beschäftigt, weil die Fahrer woanders angemeldet sind, hat da zum Beispiel keine Chance, wie Flörl bereits betonte. Auch eine Billigtankstelle lehnt der Dorfchef vehement ab. Margret Klausner
Bild: Auf diesen Flächen, die einem Kössener Landwirt gehörten, wird im kommenden Jahr das neue Gewerbegebiet enstehen. Die Vergabe der Grundstücke obliegt der Gemeinde. Foto: Klausner