Gipsy sucht die Liebe
Auf der Suche nach der Liebe seines Lebens ist Rosellasittich „Gipsy“. Gemeinsam mit ihr will er durch seine neue Voliere, die ihm sein „Finder“ Toni Raumauf gebaut hat, fliegen.
Kössen | Da staunten Toni Raumauf und Iris Kattrin nicht schlecht, als vor zwei Monaten ein Rosellasittich Schutz in ihrer Werkstatt suchte. Für den bunten Vogel, der scheinbar heimatlos ist, war die offene Werkstatttür ein Segen, denn er fand dabei nicht nur einen Unterschlupf, sondern auch zwei Menschen, die ein Gespür für Vögel haben. „Wir haben uns auf die Suche nach dem Besitzer gemacht. Von Nachbarn hörten wir, dass der Sittich bei ihnen gegen die Scheibe geflogen ist – aber Besitzer war keiner zu finden“, erzählt Iris Kattrin. Dabei informierten sie den Tierschutzverein, die Gemeinde, und starteten einen Aufruf in den Sozialen Netzwerken. Alle Mühen blieben erfolglos, der Vogel wird anscheinend nicht vermisst.
Außenvoliere und eine „Flughalle“
Damit es dem neuen Mitbewohner gut geht, baute Toni Raumauf eine Außenvoliere, damit er auch Kontakt zu anderen Vögeln hat. Für seine Flugeinheiten kann er die Werkstätte nutzen. „Wir haben uns natürlich gleich belesen, was so ein Vogel braucht“, erzählt Iris. Dabei stellte sich heraus, dass die Rosellasittiche nicht gerne allein sind und er eine Partnerin braucht. „Vom Verhalten und aufgrund der Färbung kann man zu 99 Prozent sagen, dass es ein Männchen ist“, erzählt Iris Kattrin.
Die Partnersuche gestaltet sich jedoch schwierig. Züchter geben die Tiere nur paarweise ab, zudem gibt es mehr Männchen als Weibchen. Während der Rosellasittich nun sehnsüchtig auf eine Gefährtin wartet, hat er zumindest schon einen Namen – er wird nun Gipsy gerufen.
Toni und Iris kümmern sich hauptsächlich um Wildvögel, die von den beiden aufgepäppelt und anschließend wieder in die Natur entlassen werden. Zuletzt war es ein Spatz, der nach fünf Tagen Pflege wieder losziehen konnte. „Man lernt mit jedem Vogel, den man pflegt, dazu. In Sachen Erste Hilfe sind wir schon ganz gut“, erzählt Iris. Oft holen sie sich auch Rat bei der Wildvogelhilfe oder bei Tierärzten. Am liebsten sind ihnen jedoch jene Vögel, die sich frei in der Natur bewegen können. Nur bei Gipsy geht dies nicht, zu schnell würde er das Opfer von Raubvögeln werden.
Sollte ein Rosella-Weibchen einen Partner suchen, stellt der Kitzbüheler Anzeiger gerne den Kontakt her. Elisabeth M. Pöll, Foto: Zoom Tirol