Kitzbüheler Anzeiger
04.04.2021
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Große Freude über Schenkung

Ein Teil des Jochberger Kulturgutes, der Zeichenschatz von Rupert Aufschnaiter, ging an das Gemeindearchiv.

Jochberg | Am 5. Dezember 2000 verstarb Rupert Aufschnaiter, bekannt als „Wagner-Riapi“. Anlässlich seines 100. Geburtstages am 6. Februar 2021 übergaben seine Witwe Elisabeth und sein Sohn, Tischlermeister Sepp Aufschnaiter, seinen Zeichenschatz dem Gemeindearchiv Jochberg als Schenkung, um ihn als Teil des Jochberger Kulturgutes einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ortschronistin Anneliese Hechenberger und Mitarbeiter Heinz Leitner nahmen die umfangreiche Sammlung in Empfang und bedankten sich herzlich dafür.

Das Leben des Rupert Aufschnaiter
Rupert Aufschnaiter wurde am 6. Februar 1921 als elftes von zwanzig Kindern auf dem Hof „Kerningen“ in Aurach geboren. Nach dem 2.Weltkrieg absolvierte er eine Wagnerlehre bei Karl Hochwimmer in Aurach. In seiner Gesellenzeit arbeitete er als Wagner in einem Nebengebäude am elterlichen Hof.  Seine Hobbys waren das Singen und Musizieren, dabei lernte er den Musikanten Anton Mauerlechner aus Jochberg kennen. Toni Mauerlechner war zu dieser Zeit schon ein gefragter Schnitzer und Kunsttischler. 1956 legte Rupert Aufschnaiter in Innsbruck die Meisterprüfung ab und gründete einen eigenen Betrieb. Er kaufte in Jochberg/ Hechenmoos einen Baugrund und baute eine Werkstätte mit Wohnhaus darauf. Die Wagnerarbeit wurde in den Sechzigerjahren - auf Grund der Mechanisierung in der Landwirtschaft - immer weniger, sodass Rupert verschiedene Tätigkeiten – von der Rodel-erzeugung, über das Holzdrechseln, bis hin zum Kunstschmieden – ausübte.

Ein Wendepunkt in seinem Schaffen war der Tod von Toni Mauerlechner im Jahr 1968: Toni hatte gerade mit dem Bau einer Zirbenstube begonnen, als er krank wurde und schließlich verstarb. Seine Witwe und der Auftraggeber baten Rupert, ob er denn nicht die Schnitzereien fortsetzen und die Arbeit fertigstellen könne. Nach einer Bedenkzeit versperrte der Wagnermeister seine Werkstatt für einige Wochen und stellte zur großen Zufriedenheit von Herrn König dessen Stube fertig – sie ist als erste Arbeit seiner Kunsttischlerarbeiten nach Frankfurt/Main gekommen.

Bild: Sepp und Lisi Aufschnaiter übergaben den Zeichenschatz an das Gemeindearchiv Jochberg. Ortschronistin Annelies Hechenberger und Mitarbeiter Heinz Leitner bedankten sich herzlich. Foto: Hechenberger, Gemeindearchiv

 
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