Große Investitionen stehen bevor
Bürgermeister Klaus Winkler, zugleich Finanzreferent von Kitzbühel, legte dem Gemeinderat positive Rechnungsabschlüsse der Stadtgemeinde sowie der städtischen Wirtschaftsbetriebe vom Jahr 2023 vor, die abgesegnet wurden.
Kitzbühel | Im Ergebnishaushalt 2023 weist die Stadtgemeinde knapp 40 Millionen Euro an laufenden Einnahmen auf. Ein Rekordbudget, wie Winkler erfreut erläutert. Es konnte ein positives operatives Ergebnis von 3,55 Millionen Euro erzielt werden, es lag um zwei Millionen Euro höher, als ursprünglich veranschlagt. Der Nettoergebnishaushalt zeigt an, wie weit die Stadtgemeinde die kommunalen Leistungen und die dafür erforderliche Infrastruktur mit eigenen Mitteln finanzieren kann. Er weist ein Minus von 6,4 Millionen Euro auf; dieses erklärt sich aus Rücklagenentnahmen und Personalrücklagen.
1,2 Millionen Euro an Darlehen wurden zurückgezahlt, neue Darlehen wurden nicht aufgenommen. Der Schuldenstand ist rückläufig und liegt mit 7,8 Millionen Euro niedriger als in den Vorjahren. Der Verschuldungsgrad ist gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen, befindet sich mit 26,22 Prozent aber auf moderatem Niveau. Die Rücklagen sanken auf 5,7 Millionen Euro.
Kommunalsteuer: neuer Rekord
Einen großen Anteil am positiven Rechnungsabschluss haben die Kitzbüheler Betriebe, die im Vorjahr die Rekordsumme von 7,2 Mio. Euro an Kommunalsteuer gezahlt haben. „Ein Beweis für die Finanzkraft der ansässigen Unternehmen“, sagt Winkler. Bei den Ausgaben schlug der Kauf der Ganingfeldes (1,558 Millionen Euro) zu Buche.
Bei den städtischen Betrieben weist das E-Werk trotz gestiegener Energiekosten einen Gewinn über 4,8 Millionen Euro auf: Dieser Betrag sei durch Ausgleichszahlungen der e-Control zustandegekommen, begründet Winkler.
Verluste der Stadtwerke wurden abgedeckt
Die Verluste über 3,1 Millionen Euro (Zeitraum von 2020 bis 2022) konnten abgedeckt werden. Aufgrund des stetig steigenden Stromverbrauches wurden jedoch über vier Millionen Euro in neue Trafostationen und in die Erweiterung des Stromnetzes im gesamten Stadtgebiet investiert.
Das städtische Wasserwerk weist einen Gewinn über 80.000 Euro auf. Das Schwarzseebad verzeichnete, wenig überraschend, wie schon in den Jahren zuvor einen Abgang, der bei 190.000 Euro liegt.
Die Finanzkraft der Stadtgemeinde Kitzbühel bewertet Winkler als sehr positiv und als „gute Ausgangslage für die bevorstehenden, großen Investitionen der kommenden Jahre“.
„Gürtel in nächsten Jahren enger schnallen“
Denn die Sanierung des Schwarzseebades, der Neubau von Rathaus II (Bau- und Meldeamt) sowie geplante Straßensanierungen werden das Stadtbudget in den kommenden Jahren mit rund vier Millionen Euro pro Jahr belasten. Finanziert werde dies aus den Rücklagen (5,8 Millionen) sowie durch neue Darlehen, die aufgrund der aktuell geringen Verschuldung möglich sind. In Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage sowie der zu erwartenden rückläufigen Bundesertragsanteile (derzeit knapp zehn Millionen Euro) werde der finanzielle Spielraum für die Stadtgemeinde aber natürlich enger, beschreibt Bürgermeister Winkler. „Wir werden den Gürtel in den nächsten Jahren wohl enger schnallen müssen.“
Die von ihm vorgelegten Rechnungsabschlüsse wurden von den Mandataren abgesegnet – bei drei Enthaltungen. Alexandra Fusser