Grüne Regenwürmer und Skorpione
Während der Wintersaison öffnet das Museum in St. Johann jeden letzten Montag im Monat seine Türen für eine kostenlose Abendführung. Vergangenen Montag war es wieder soweit.
St. Johann | Einheimische sowie Gäste waren gekommen, um dem wandelnden Lexikon Peter Fischer zu lauschen. Dieser zeigte sich vom großen Besucherandrang sehr begeistert: „Mich freut, dass so viele das Angebot annehmen. Wir sind zwar ein kleines Museum, aber so manche tolle Geschichte haben wir schon!“ Von diesen tollen Geschichten, gibt es im Museum wahrlich mehr als genug zu erkunden.
Unbekannte Schätze und besondere Raritäten
Selbst die einheimischen Besucher waren verwundert, wie viele Besonderheiten ihre vertraut geglaubte Heimat zu bieten hat. Beispielsweise die sagenumwobenen smaragdgrünen Regenwürmer, die als eiszeitliche Relikte nur rund ums Kaisergebirge leben. Ebenso wie die Alpenskorpione, eine ganz besondere Rarität der Region. Viel Prominenz stammt aus St. Johann: so die legendäre Frau „Emma in Europa“, die Tourismuspionierin, deren Mutter Wirtin beim Bären war.
Fischer erzählt: „Die Krönung ihrer Bekanntheit war eine Postkarte aus den USA, die ‚An Frau Emma in Europa‘ adressiert war – und tatsächlich angekommen ist. Von da an hieß sie nur noch ‚Emma in Europa‘.“ Oder der Komponist Edmund Angerer, dessen Kindersymphonie weltberühmt ist – allerdings fälschlicherweise Mozart oder Haydn zugeschrieben wurde. Zum Schmunzeln auch die Anekdote des berühmten Pudels „Schmecks“ des Dekan Wieshofers. Dieser trug immer die Laterne, wenn sein Herrchen des Nachts auf das stille Örtchen musste.
Nach dem Ableben des Hundes ließ der Dekan sein Bildnis auf der Klotür verewigen, die nun im Museum ausgestellt ist. Dergleichen und vieles mehr, gibt es zu entdecken im Kleinod St. Johanner Museum, dessen Angebot einer Führung des Hausherren man nicht auslassen sollte.
Zwei Termine gibt es noch: Montag, 27. Februar, Montag, 27. März, jeweils um 20Uhr im Museum St. Johann, Bahnhofstraße 8. es
Bilder: 1) Zahlreiche Besucher warteten gespannt vor dem St. Johanner Museum auf Einlass.2) und 3) Museumsleiter Peter Fischer vor dem Bildnis von Pudel Schmecks. Unbekannte Raritäten aus dem Kaisergebirge: Der grüne Regenwurm und zwei Exemplare von Alpenskorpionen gibt es im Museum St. Johann zu bestaunen. Fotos: Elisabeth Standl