Kitzbüheler Anzeiger
15.04.2023
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Grünes Licht für Zahnambulanz

Akuter Handlungsbedarf besteht seit geraumer Zeit, doch erst seit Kurzem gibt es auch Grund zur Freude: In Kitzbühel wird ein Zahnambulatorium für Kassenpatienten entstehen.

Kitzbühel | Wer kennt das nicht? Unendlich lange Wartezeiten auf Behandlungstermine und überfüllte Wartezimmer; Neupatienten finden  keinen Vertragszahnarzt und Schmerzpatienten müssen an den Wochenenden   sogar schon in den Nachbarbezirk Kufstein ausweichen: Das ist der Alltag in der zahnärztlichen Versorgung im Bezirk Kitzbühel. Die Hälfte der 20 Kassenstellen ist hier seit geraumer Zeit unbesetzt, im Gegensatz dazu boomen die Ordinationen der Wahl-Zahnärzte. Ein untragbarer Zustand, wie der Chef der Tiroler Zahnärztekammer, Paul Hougnon, immer wieder öffentlich zu bedenken gibt.  

Kassenärzte sind am Limit
Der Bezirk Kitzbühel ist in Tirol das Sorgenkind in der zahnärztlichen Versorgung: 38 Zahnärzte sind hier tätig, davon 28 Wahlzahnärzte und lediglich zehn Kassenärzte. Weitere zehn Kassenstellen sind unbesetzt (Stand Juli 2022). Die Kassenvertragsärzte bewegen sich am Limit, der Versorgungsauftrag ist schwer zu erfüllen, der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet. Notdienste  an den Sonn- und Feiertagen können nur durch die Zusammenlegung der Bezirke Kitzbühel und Kufstein aufrechterhalten werden, weil diese Bereitschaftsdienste nur von den Kassen-Vertragsärzten erbracht werden, wie Hougnon wiederholt schilderte. Doch die Situation könnte sich dramatisch zuspitzen. „Rund ein Drittel der derzeitigen Kassenärzte sind zwischen 60 und 65 Jahre alt und gehen demnächst in Pension.“

Der öffentliche Ruf nach der Schaffung eines Zahnambulatoriums in Kitzbühel ist daher immer lauter geworden. Das Vorhaben war Gegenstand bisweilen zäher Verhandlungen zwischen Politik, Zahnärztekammer und ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse). Mittlerweile dürften die Hürden aber großteils aus dem Weg geräumt sein. Denn sowohl der Kitzbüheler Bürgermeister, als auch Vertreter der Tiroler Zahnärztekammer bestätigten vor wenigen Tagen gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger, dass die ÖGK in der Gamsstadt fix ein Zahnambulatorium eröffnen wird.  

Konkret soll die neue und lang ersehnte medizinische Einrichtung für Kassenpatienten im Kitzbüheler Gesundheitszentrum entstehen.

Vier Behandlungsstühle in ehemaligen OPs
Dafür vorgesehen sind die Operationsräume im ersten Stock des ehemaligen Stadtkrankenhauses. „Drei, möglicherweise auch vier Zahnärzte sollen ihre Arbeit aufnehmen“, informiert Bürgermeister Klaus Winkler, „die Mediziner werden von der ÖGK angestellt“. Im Ambulatorium werden auch Sonn- und Feiertagsdienste übernommen werden.

Für die Umsetzung des Vorhabens gilt es nun, die weiteren Umbau- und Finanzierungsmodalitäten mit der ÖGK zu klären. Der Eröffnungstermin des Ambulatoiums ist allerdings noch ungewiss. „Wir sind in gutem Austausch mit Zahnärztekammer und ÖGK“, bekräftigt Stadtchef Winkler. Alexandra Fusser

Bild: Kitzbühel ist das Sorgenkind in der zahnärztlichen Versorgung Tirols. Zehn der 20 Kassenstellen sind unbesetzt, hingegen sind 28  Wahl-Zahnärzte im Bezirk tätig (Stand Juli 2022). Foto: Adobe Stock

 
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