Kitzbüheler Anzeiger
02.06.2023
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Harley-Treffen gibt Rätsel auf

Unter dem Titel „Back in Town“ bewirbt der Kitzbüheler Harley Club als Veranstalter das diesjährige Harley-Treffen in  Kitzbühel (12. bis 16. Juli). Allerdings gibt es dafür noch gar keine Zusage seitens der Stadtführung.

Kitzbühel | Ist die Veranstaltung heuer am Hahnenkammparkplatz oder in der Innenstadt? Dürfen die Kult-Bikes jetzt doch wieder ungehindert ins Zentrum? Wo werden Verkaufsstände aufgebaut? Fragen, die derzeit für Rätsel und durchaus kontroverse Debatten in der Gamsstadt sorgen.
Fest steht, dass der Kitzbüheler Harley Club heuer als Veranstalter die Fäden zieht und die „Kitzbühel Bike Days 2023“ schon seit geraumer Zeit über Social-Media-Kanäle und Homepage unter dem Slogan „Back in Town“ bewirbt. „Harley-Feeling Kitzbühel Down-Town. 2023 dürfen wir auch wieder in die Innenstadt fahren und in ausgewählten Zonen auch parken“, steht etwa in einem Facebook-Eintrag vom 20. April zu lesen. „Nur registrierte Bikes dürfen in die Stadt einfahren und dort parken. An der Parade können alle Bikes teilnehmen, müssen die Stadt anschließend wieder verlassen“, steht auf der Homepage. Für die Online-Registrierung ist ein entsprechender Link angegeben.

2022 von der Innenstadt ausgelagert
Diese Eintragungen sorgen naturgemäß für Verwunderung unter den Kitzbüheler Mandataren, zumal  aufgrund massiver Anrainerbeschwerden schon im Vorjahr das Harley-Festgelände von der Innenstadt ausgelagert und auf den Hahnenkammparkplatz verlegt wurde. Einerseits wegen beklagter Lärmbelästigung und andererseits, weil das Bild der historischen Innenstadt durch die Verkaufsbuden beeinträchtigt werde, der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet. Als Grundlage diente ein einstimmiger Beschluss.  
„Wird die Innenstadt heuer für das Harley-Treffen wieder zur Verfügung gestellt?“, wollte Stadtrat Andreas Fuchs-Martschitz (Liste UK) daher in der jüngsten Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Klaus Winkler wissen. Aufgrund der Bewerbung durch den Harley-Club habe er, Fuchs-Martschitz, die begründete Vermutung, dass eine positive Zusage seitens Winklers bereits erfolgt ist.   

„Ohne Konzept hängt Treffen in der Luft“
Davon könne gar keine Rede sein, hält der Bürgermeister dagegen und betont auch gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger ausdrücklich: „Der Veranstalter muss ein Konzept vorlegen, das wir in weiterer Folge im Gemeinderat besprechen. Das Harley-Treffen hängt in der Luft, bis ein schlüssiges Konzept mit allen Details eingereicht wird. Ich habe es bereits vor rund 14 Tagen schriftlich eingefordert.“

Verkaufsbuden am Hahnenkammparkplatz?
Der Stadtchef stellt außerdem klar: „Die Innenstadt ist kein Harley-Gelände“. Verkaufsbuden sollen demnach erneut auf den Hahnenkammparkplatz übersiedeln. Einer Parade, allenfalls auch einem Fest in der Innenstadt mit Zugang für alle, stehe er grundsätzlich nicht negativ gegenüber, erklärt Winkler, allerdings nur, wenn auch  entsprechend strenge Auflagen eingehalten werden. „Geordnet, diszipliniert und stark eingeschränkt“ sei dagegen nichts einzuwenden.

Wenig Freude hat hingegen Stadtrat Alexander Gamper (FP), der sich auf Informationen des stellvertretenden Kitzbüheler Harley-Präsidenten beruft. Laut Hans-Peter Wieland sei ein Konzept ausgearbeitet worden, welches dem Bürgermeister als Veranstaltungsbehörde und ihm, Gamper, als Sicherheitsstadtrat in Kopie zugesendet werde. „Ich kann aber vorausschicken, dass ich einem regen Verkehr der Motorräder durch die Innenstadt und die dadurch entstehende Lärmbelastung nicht zustimmen werde“, erklärt Gamper. „Die geltenden Sicherheitsbestimmungen nach dem Veranstaltungsgesetz sind auf jeden Fall lückenlos einzuhalten und werden von uns auch kontrolliert und geahndet.“

Event soll qualitativ aufgewertet werden
Stellvertretend für den Vorstand des Kitzbüheler Harley Clubs meldet sich Martin Poley, der bei den Planungen des Harley Treffens unterstützt, zu Wort. Die Veranstaltung soll generell eine qualitative Aufwertung erfahren, erklärt er auf Anfrage. „Das bedeutet, dass die lokale Gastronomie und Kaufmannschaft viel stärker integriert wird, als dies in der Vergangenheit der Fall war.“ Ausgesuchten Händlern, die Bike-Equipment anbieten, wolle man Zelte zur Verfügung stellen und damit für ein optisch einheitliches Bild in der Innenstadt sorgen. Für geregeltes Einfahren und Parken würden die Bikes registriert. Dazu müsse ein Ticket über 150 Euro pro Motorrad gelöst werden.

Generell sei der Kitzbüheler Harley Club  bemüht, ein für die Innenstadt verträgliches Format zu entwickeln. „Die Veranstaltung soll nicht zu groß werden“, sagt Poley. Dass der Veranstalter das Treffen wieder in der Innenstadt sehen möchte, begründet Poley  mit einem kaufkräftigen Klientel, das zum Harley-Treffen alljährlich erwartet wird. Das finalisierte Konzept werde der Stadtführung noch in dieser Woche vorgelegt. Alexandra Fusser

Bild: Geht es nach dem Kitzbüheler Harley Club, soll das Harley Treffen wieder in die Innenstadt zurückkehren. Doch das ist nicht fix. Foto: Archiv Anzeiger

 
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