Kitzbüheler Anzeiger
14.01.2023
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Harsche Kritik für neue Licht-Show

Das traditionelle Neujahrsfeuerwerk in Kitzbühel ist passé. Es wurde durch ein neues und, wie Touristiker meinen, zeitgemäßeres Veranstaltungsformat ersetzt. Aber nicht alle Kitzbüheler haben offenbar ihre Freude damit.  

Kitzbühel | Mit einem Pyrotechnik-Spektakel wurde in der Gamsstadt das neue Jahr seit den 1950er-Jahren stets am Abend des 1. Jänner begrüßt. Auf das traditionelle Klang-Feuerwerk, das in der Vor-Corona-Zeit bis zu 30.000 Besucher auf die Skiwiese lockte, hat der veranstaltende Tourismusverband heuer bewusst verzichtet. Der Jahreswechsel wurde von Kitzbühel Tourismus neu und vor allem ohne Knallerei inszeniert.

Neues Format für Innenstadt-Belebung
Rund um Silvester stellte der TVB ein neues Programm auf die Beine, das vor allem die Innenstadt beleben sollte. Mit Lichtinstallationen, Straßenkünstlern, musikalischen Live-Auftritten sowie der Feuershow eines Performance-Künstlers war für die Unterhaltung der Gäste rund um den Jahreswechsel, konkret vom 30. Jänner bis inklusive 1. Jänner, gesorgt. Bei Kitzbühel Tourismus zieht man ein positives Resümee: Das neue Format sei gut angenommen worden, schildert Stefan Pühringer, stellvertretender Tourismusdirektor.
Der Kitzbüheler Wolfgang Obermüller kann dem neu eingeschlagenen Weg des Veranstalters hingegen nur wenig abgewinnen. Er will viel mehr am traditionellen Neujahrsfeuerwerk festhalten. Dieses habe einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Kitzbühel zur Legende wurde, lässt er den Kitzbüheler Anzeiger in einem Schreiben wissen. „Einer kurzlebigen, heuchlerischen Modetorheit folgend, hat man am Neujahrstag 2023 ein für Kitzbühel unwürdiges Provinz-Schauspiel miterleben müssen“, klagt Obermüller weiter.

„Ein unwürdiges Provinz-Schauspiel“
Das Alternativprogramm bezeichnet er als „Desaster“: „Der vermeintliche Höhepunkt, die Fire-Show, war im Vergleich zu unserem weit über Tirols Grenzen berühmten echten Feuerzauber am Himmel ein miserabler, atmosphäreloser unterirdischer Ersatz“.
Tourismusobmann Christian Harisch nimmt die Kritik gelassen. Der Aufsichtsrat habe das traditionelle Neujahrsfeuerwerk als nicht mehr zeitgemäß befunden und sich daher einstimmig dagegen ausgesprochen, stellt Harisch klar.  „Ich kann aber verstehen, wenn der eine oder andere diese Traditionsveranstaltung wieder herbeisehnt.“ Ob sie wieder zum Leben erweckt werden soll, müsse der neu gewählte Aufsichtsrat entscheiden, erklärt der
Tourismusobmann. Im Büro von Kitzbühel Tourismus habe es jedenfalls noch keine Beschwerden gehagelt. Bisher habe lediglich ein Kitzbüheler Hotelier seinen Unmut kundgetan, berichtet Harisch.

Wolfgang Obermüller kennt Alternativen und verweist moderne, nachhaltige, tierfreundliche und klimaneutrale Feuerwerkskunst. „Durch ein Kitzbüheler Neujahrsfeuerwerk 2.0 können wir mutig eigene Akzente setzen und uns eine profitable Alleinstellung mit sicherem überregionalem Medienecho verschaffen.“ Die Verantwortlichen, so Obermüller, sollten sicherstellen, dass es „am 1. Jänner 2024 wieder ein grandioses Klang-Feuerwerk in Kitzbühel gibt“. A. Fusser   

Bild: Historische Häuserfassaden, Denkmäler und Plätze wurden zum Jahreswechsel in der Innenstadt illuminiert. Foto: Kitzbühel Tourismus/Griesbeck

 
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