Hilfsbrücke sorgt für Anbindung
25 Soldaten des Baupionier- und Katastropheneinsatzzuges des Militärkommandos Tirol bauten eine Behelfsbrücke. Ab Mittwochabend (nach Redaktionsschluss) sollte diese befahrbar sein.
Hopfgarten | Die Aufräumarbeiten in der Kelchsau nach der Hochwasser-Katastrophe voriges Wochenende schreiten voran. Die Behelfsbrücke als Ersatz für die weggeschwemmte Brücke Glantersberg wurde von den Soldaten des Baupionier- und Katastropheneinsatzzuges des Militärkommandos Tirol gebaut. Ab Mittwoch Abend (nach Redaktionsschluss) sollte sie befahrbar sein, heißt es von der Marktgemeinde Hopfgarten. Der Ortsteil ist damit wieder an die Außenwelt angebunden.
Grundversorgung mit Traktor sichergestellt
Die Grundversorgung sowie der Abtransport der Milch wurde in den letzten Tagen auf spektakuläre Weise sichergestellt. Mithilfe eines Traktors und der Feuerwehr wurden die Lebensmittel in den Supermarkt in die Kelchsau geliefert.
Für dringende Fahrten richtete die Gemeinde einen Taxi-Shuttledienst von der Salvena Hopfgarten über den Glantersberg zum Zillfeldweg ein.
Kurzer und Langer Grund noch gesperrt
Der Kurze und Lange Grund sind bis auf weiteres aufgrund der Räumungsarbeiten komplett gesperrt. Mit einer Wiederaufnahme des touristischen Betriebes (Tagesausflüge, Beherbergung) in der Kelchsau kann wohl erst am Samstag gerechnet werden.
Für alle Betroffenen hat die Gemeinde die Hotline 05335/2205-77 für Rückfragen eingerichtet.
Johanna Monitzer
Bild: Der Baupionier- und Katastropheneinsatzzug des Militärkommandos Tirol errichtete eine 21 Meter lange Behelfsbrücke in der Kelchsau. 25 Soldaten waren im Einsatz. Foto: Bundesheer/Hörl
Daten & Fakten - Über 17 Mio. Euro Schaden
Tirol, Bezirk | Das Land Tirol rechnet mit einem Schaden von über 17 Millionen Euro alleine für die Infrastruktur in den vom Starkregen am stärksten betroffenen Gebieten in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein. Hinzu kommen noch private Elementarschäden, die sich ebenfalls in Millionenhöhe bewegen werden.
Finanzielle Hilfe für betroffene Bürger
Betroffene Bürger können über den Landeskatastrophenfonds direkt um Unterstützung ansuchen. „Die effizienteste Vorgangsweise für die Antragstellung zur finanziellen Entschädigung der entstandenen Elementarschäden wird momentan erörtert und ist in der nächsten Woche geklärt“, heißt es dazu aus dem Hopfgartner Gemeindeamt.
Die Gemeindemitarbeiter stehen bei der Antragstellung unterstützend zur Seite. Die Bürger sollen die Aufräumarbeiten und Schäden bestmöglich mit Fotos und/oder Videos dokumentieren.
LH-Stv. Josef Geisler teilte via Presseaussendung mit, dass die Landesregierung beschlossen hat, die notwendigen finanziellen Mittel aus dem Landeskatastrophenfonds bereitzustellen: „Private Elementarschäden sowie Schäden, die im Verantwortungsbereich der Gemeinden liegen, sollen rasch behoben werden können.“ Das Land Tirol gewährt eine Beihilfe in Höhe von bis zu 50 Prozent des geschätzten Schadens, wobei die Hälfte sofort ausbezahlt wird, so Geisler. jomo