Historisches Haus in neuem Glanz
Im Hotel zur Tenne haben in den nächsten eineinhalb Jahren die Bauarbeiter das Sagen. Das Kitzbüheler Traditionshaus wird ausgehöhlt und umfangreich saniert. Die Fassade bleibt in jedem Fall unangetastet, auch die Anzahl der Zimmer bleibt bestehen.
Kitzbühel | Es ist den Kitzbühelern ans Herz gewachsen, hat viel Tradition und war über Jahrzehnte das führende Haus am Platz – das Hotel zur Tenne, das als eines der ersten Häuser in der Gamsstadt als Jahresbetrieb geführt wurde. Jetzt allerdings hat das Hotel seine Pforten geschlossen, denn das in die Jahre gekommene Hotel wird umfangreich saniert. Ganz sanft und in enger Absprache mit der Stadt und dem SOG (Stadt- und Ortsbildausschuss), wie Hoteldirektor Heinrich Dominici betont. Viele Kitzbüheler befürchten einen massiven Eingriff in das Stadtbild. Doch auch hier beruhigt der Hoteldirektor: Die Fassade bleibt wie sie ist, auch in der Farbgestaltung. Es bleibt auch bei den 51 Zimmern. Es kommt eine neue Passage und ein Gastgarten. Der Münchner Architekt Christof Lampadius hat den Umbau geplant.“
Letzter Umbau vor fast 30 Jahren
Das Hotel zur Tenne gehörte mehr als 50 Jahre der Münchner Familie Volkhardt. Falk Volk-hardt, der Vater der letzten Inhaberin Innegrit Volkhardt, hatte das Haus 1969 erworben und es zu einem Treffpunkt einer internationalen Klientel gemacht. Das Hotel wurde 1994 umfangreich um- und ausgebaut.
Im September 2021 wechselte es dann überraschend den Besitzer. Die Familie Dohle - sie betreibt in Hamburg das Hotel Vier Jahreszeiten - kaufte die Tenne und startete jetzt mit dem Umbau. „Eröffnen wollen wir mit Beginn der Wintersaison 2023“, erklärte Heinrich Dominici. Im Rahmen eines kurzen Lokalaugenscheins informierten sich auch Bürgermeister Klaus Winkler und GR Hedi Haidegger über den Bau.
Winkler konnte ebenfalls beruhigen: „Die Bauarbeiten sind so getaktet, dass es während der Saisonen zu keinen Einschränkungen in der Innenstadt kommt“, betont Winkler. Nach dem Umbau wird der Lieferanteneingang nicht mehr in der Hinterstadt, sondern in der Vorderstadt sein und damit gehören bisherige Probleme der Vergangenheit an.
„Wir wollen nicht nur reden, sondern machen“, betont Direktor Dominici und beruhigt: „Wir wollen die DNA der Tenne keinesfalls verändern.“ Margret Klausner
Bild: Lokalaugenschein mit Spendenübergabe: GR Hedi Haidegger mit Hoteldirektor Heinrich Dominici und Bürgermeister Klaus Winkler (v.l.) im ehemaligen Wintergarten der Tenne. Foto: Klausner
Kurz notiert - 40.000 Euro gespendet
Anfang Mai fanden im Hotel zur Tenne zwei Tage der offenen Tür statt. Jeder Besucher konnte sich gegen eine Spende Erinnerungsstücke mitnehmen. 40.000 Euro kamen auf diese Weise zusammen. Über diesen großen Erfolg und vor allem auch die Verbundenheit der Kitzbüheler zur „Tenne“ zeigte sich auch Hoteldirektor Heinrich Dominici nach den zwei „Tagen der offenen Tür“, die vor dem Beginn des Umbaues, Anfang Mai stattfanden, begeistert.
Ein letztes Mal konnte ein Blick in die historischen Räume geworfen und gleichzeitig lieb gewonnene oder sogar rare Erinnerungsstücke der Kitzbüheler Hotellegende gegen eine freiwillige Spende mitgenommen werden.
40.000 Euro kamen dabei zusammen, eine stattliche Summe mit der auch Dominici nicht gerechnet hatte. Bei einem Lokalaugenschein vergangene Woche konnten Bürgermeister Klaus Winkler sowie Sozial-Gemeinderätin Hedi Haidegger die Spende übernehmen. Das Geld fließt zum einen in das Projekt „Spiel dich ins Leben, zum anderen ergeht es an das Sozialreferat. Überdies haben die neuen Besitzer der Tenne Teile des Inventars als Sachspenden, etwa 50 Decken an ukrainische Flüchtlinge, sowie zahlreiche Lebensmittel an die Kitzbüheler Tafel gespendet. mak