Hunde bitte an die Leine!
Der Goinger Gemeinderat will sich klar auf die Seite der Grundstückseigentümer stellen. „Es braucht klare Spielregeln für Hundebesitzer“, sagt Bürgermeister Alexander Hochfilzer.
Going | Den Stein ins Rollen brachte ein Antrag an den Gemeinderat, die Leinenpflicht-Situation im Ortsgebiet Schwendter Dörfl zu überdenken. In Going schaute man sich daraufhin alle neuralgischen Ortsteile, wo es zu Konflikten zwischen Hundebesitzern und Grundstückseigentümern kommt, an. „Dafür wurden die vier Interessensvertretungen an einen Tisch geholt: Grundbesitzer, Jägerschaft, Gemeinde und Tourismusverband. Jeder brachte seine Ansichten ein“, berichtet Bürgermeister Hochfilzer. Herausgekommen ist eine neue Verordnung, in welcher die Leinenpflicht stark ausgeweitet wird.
Einstimmiger Beschluss im Gemeinderat
Mit der neuen einstimmig beschlossenen Verordnung will sich die Gemeinde klar hinter die Grundstücksbesitzer stellen. „Das Thema Leinenpflicht ist ein Dauerbrenner in Going. Wir wollen signalisieren, dass es uns etwas wert ist und, dass wir froh sind, Fremdgrund für Wege nutzen zu dürfen“, sagt Bürgermeister Hochfilzer.
Laut dem Tiroler Landespolizeigesetz gilt innerhalb geschlossener Ortschaften (mehr als fünf Häuser) ohnehin eine Leinenpflicht. Die Gemeinde Going hat diese Pflicht nun umfangreich auf Rad- und Wanderwege, Weiden, Loipen sowie Winterwanderwege im gesamten Ortsgebiet ausgeweitet. „Die Leinenpflicht ist nun relativ dicht – aber es geht leider nicht anders“, so der Bürgermeister.
Anstellung eines Flurwächters ist angedacht
Verordnungspapier und Hinweisschilder sind geduldig. Doch wird die neue Verornung in Going auch kontrolliert? „Wir sind im Austausch mit dem TVB bezüglich der Anstellung eines Flurwächters. Dieser soll kontrollieren, ermahnen und, wenn es gar nicht anders geht, auch strafen“, erklärt der Bürgermeister.
Und wo dürfen Hunde eigentlich frei laufen?
Im Gemeinderat kam die Frage auf, wo denn Hunde nun noch frei laufen dürfen? „Ich bin der Meinung, dass man auch so ein Angebot schaffen muss. Doch wer stellt einen Grund zur Verfügung?“, so Hochfilzer. GR Helmut Huber betonte: „In Zukunft ist es sicher, dass wir Hundeplätze schaffen.“ Bis dahin, heißt es aber in großen Teilen von Going: Hunde bitte an die Leine. Johanna Monitzer
Bild: Hunde an die Leine, heißt es nun vermehrt in Going. Foto: Reiter, Montage: Anzeiger
Außerdem Der illegale Freizeit-Hund
Die Debatte rund um illegale Freizeitwohnsitze im Bezirk läuft unentwegt. Mit einem Augenzwinkern wurde im Zuge der Leinenpflicht-Diskussion im Goinger Gemeinderat der Diskurs auch auf mögliche illegale Freizeit-Hunde gelenkt – ein Aspekt, der bisher nur wenig Beachtung fand. „Wie viele Hunde wohl in Going unterwegs, aber nicht angemeldet sind und keine Hundesteuer bezahlen?“ warf GV Johannes Adelsberger in die Runde. Vize-Bürgermeister Bernhard Foidl ergänzte: „Wenn das Herrl angibt, seinen Lebensmittelpunkt in Going zu haben, dann muss der Hund seinen Lebensmittelpunkt ja auch in Going haben.“
Und wie verhält es sich mit einem Arbeitswohnsitz? Rund 100 Hunde sind offiziell in Going angemeldet. jomo