Im Advent gehen Lichter früher aus
Das Thema Stromsparen liegt auch den Christkindlmarkt-Betreibern im Bezirk am Herzen. Überhaupt wird Nachhaltigkeit im Advent großgeschrieben.
Kitzbühel, St. Johann | Wenn am kommenden Mittwoch (23. November) der Adventmarkt in der Kitzbüheler Innenstadt seine Pforten öffnet, dann können sich die Besucher auf einen besinnlichen Rahmen für die „stade Zeit“ freuen. Das Thema Energiesparen liegt den Kitzbüheler Marktbetreibern am Herzen, wie der stellvertretende Geschäftsführer von Kitzbühel Tourismus, Stefan Pühringer, erklärt. Die Stadt habe ja schon ein Energiemonitoring-Projekt gestartet und die Stromkosten auch für die Beleuchtung evaluiert. Generell habe beim Adventmarkt das Thema Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. So gäbe es heuer kein Neujahrsfeuerwerk mehr, betont Pühringer. „Am Adventmarkt arbeiten wir bereits mit einem Mehrwegbechersystem und legen wert auf regionalen Einkauf“, klärt der Touristiker auf. Mit den Standbetreibern gäbe es klare Vereinbarungen. Die sogenannten „Heizschwammerl“, die ja als Energiefresser gelten, seien in Kitzbühel kein großes Thema.
Keine künstlichen Wärmequellen
Heizstrahler sind in St. Johann grundsätzlich verpönt. Der Weihnachtsmarkt startet in der Marktgemeinde am 25. November. Und auch hier legen Ortsmarketingchefin Marije Moors und ihr Team großen Wert auf Nachhaltigkeit. Die Gemeinde hat den Stromverbrauch der Weihnachtsbeleuchtung im Rahmen des Energiemonitorings unter die Lupe genommen. Der Verbrauch ist überschaubar, da ja großteils mit LED-Lampen gearbeitet wird. „Wir haben die Beleuchtung trotzdem optimiert“, so Moors. Diese wird heuer eine Stunde später ein- sowie eine Stunde früher ausgeschaltet.
„Unser Markt war ja immer schon sehr bodenständig, wir arbeiten viel mit Naturmaterialien. Wir haben auch heuer wieder unsere drei Feuerstellen. Künstliche Wärmequellen gibt es keine“, sagt Moors.Wert legen die St. Johanner auf regionale Standbetreiber, die mit ihren selbst hergestellten Handwerksprodukten dabei sind. „Wichtig ist uns auch die hausgemachte Kulinarik, Convenienceprodukte haben bei uns nichts verloren“, so Moors. Müll vermieden wird, wie in Kitzbühel, dank Mehrweggeschirrs. Es gibt auch in St. Johann für die Standbetreiber klare Verhaltensregeln, etwa was den Stromverbrauch betrifft.
Die St. Johanner gehören zur Marke „Advent in Tirol“, im Rahmen derer sich sieben Weihnachtsmärkte im ganzen Land unter einem Dach vereint haben. Um Teil davon zu sein, müssen höchste Qualitätskriterien erfüllt werden, die z.B. nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch das vielfältige Angebot beschreiben. Die Märkte müssen sich auch regelmäßigen Qualitätschecks unterziehen.
Kitzbühel nicht mehr bei „Advent in Tirol“
Verkitschter Konsum ist tabu, im Mittelpunkt steht vor allem auch Tiroler Brauchtum. Bis zum Vorjahr gehörten auch die Kitzbüheler zur Dachmarke „Advent in Tirol“. Sie haben jedoch den Ausstieg beschlossen, wie auch Stefan Pühringer bestätigt. Doch auch wenn sie nicht mehr dabei sind, so betont der Touristiker, bleiben die Gamsstädter auch weiterhin den strengen Qualitätskriterien treu. Margret Klausner
Bilder: 1) Am Weihnachtsmarkt in St. Johann ist Regionalität Trumpf. Die Standbetreiber haben klare Vorgaben, die etwa auch den Stromverbrauch betreffen. Foto: Plattner
2) Ab 23. November hält der Advent auch in Kitzbühel Einzug. In der Gamsstadt wird Energiesparen ebenfalls groß geschrieben. Foto: Kitzbühel Tourismus