Kitzbüheler Anzeiger
13.12.2022
News  
 

Im Taxler-Konflikt kehrt Ruhe ein

Halte- und Parkverbot im Stadtgebiet versus Personenbeförderungsgesetz: Ein rechtlicher Graubereich, der nun zumindest in zwei Innenstadt-Zonen entschärft wird. Taxi-Fahrgäste dürfen dort ab sofort zu- und aussteigen.

Kitzbühel | Szenen aus dem Kitzbüheler Alltag: Ein Taxi hält auf Wunsch des Fahrgastes vor einem Lokal – im Halte- und Parkverbot – um ihn aussteigen zu lassen. Der Lenker eines konkurrierenden Taxibetriebes erspäht den Vorgang, fotografiert ihn und bringt ihn zur Anzeige. Die Folgen sind absehbar und ziehen gegenseitige Kontrollen, Beschuldigungen, eine Anzeigen-Flut und letztlich Streitereien, die teilweise zu eskalieren drohen, nach sich – der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet.

Zur Erinnerung: „Im gesamten Stadtgebiet gilt ein Halte- und Parkverbot. Wenn ein Taxi auf Wunsch des Gastes im so genannten Bermuda-Dreieck im Bereich Sporthotel Reisch/Fünferl anhält, ist es eigentlich nicht erlaubt“, berichtete Alexander Gamper im Gemeinderat. Der FP-Stadtrat, ehemals Obmann für Taxis, ruhenden Verkehr und Innenstadt, ist jetzt für die Sicherheit in der Gamsstadt zuständig und kennt die Situation, versteht aber auch den Unmut der Taxibetreiber. Er spricht von einem „rechtlichen Graubereich“, da für die gewerbliche Personenbeförderung das Ein- und Aussteigen von Fahrgästen möglich sein müsse. Die Verärgerung der Taxler sei zum Teil verständlich. „Die Taxi-Standplätze sind in Kitzbühel ein rares Gut. Sie befinden sich großteils nicht an zentralen Stellen. Der Taxigast will aber so bequem wie möglich zu seinem Wunschziel befördert werden, ohne dafür einen Fußmarsch in Kauf nehmen zu müssen.“

Verordnung auf Basis eines Gutachtens
Abhilfe schafft jetzt eine Ausnahmeregelung für Taxis, die der Kitzbüheler Gemeinderat auf Grundlage eines Gutachtens abgesegnet hat. In der Graggaugasse sowie im sogenannten Bermuda-Dreieck (Franz-Reisch-Straße) bleibt das Halte- und Parkverbot zwar bestehen, dennoch dürfen Taxis ab sofort an beiden Brennpunkten anhalten, um ihre Fahrgäste rasch ein- und aussteigen zu lassen. Gamper stellte bei seinen Ausführungen im Gemeinderat aber gleichzeitig klar, dass es sich dabei um keine Stellplätze handelt.

Um die Situation unter konkurrierenden Taxlern noch mehr zu beruhigen, habe der Ausschuss für Taxis weitere Gutachten für das Stadtgebiet in Auftrag gegeben, berichtet  Stadtrat Alexander Gamper auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers. Alexandra Fusser

Bild: Vor der Einfahrt in das „Stadtl“ weist ein Hinweisschild auf den Taxistandplatz bei der Aquarena hin. Foto: Klausner

 
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