Interreg geht in eine neue Runde
Dieser Tage ging in Prien am Chiemsee die Auftaktveranstaltung zur neuen Förderperiode des grenzüberschreitenden Förderprogramms Interreg in Szene. Zahlreiche Projekte wurden in den vergangenen Jahren vor allem auch im Kaiserwinkl gefördert.
Prien, Kössen | Ganz unter dem Motto „Machen wir die Schotten los, und nehmen wir Fahrt auf“ fand kürzlich die Auftaktveranstaltung für die neue Interreg-Periode, die Bayern und Tiroler einmal mehr enger zusammenrücken lässt, im Sportboothafen Stippelwerft in Prien statt. Euregio Präsident Christoph Schneider und der zweite Bürgermeister der Marktgemeinde Prien, Michael Anner, konnten unter anderem bayerische und Tiroler Kollegen begrüßen.
Mit diesem Jahr begann nun die neue Förderperiode des Interreg Bayern-Österreich Programms mit einer Neuerung: Die Euregio Inntal hat die umfassende Grenzraumstrategie „Gemeinsam in eine grüne und digitale Zukunft – eine starke Kooperation“ ausgearbeitet. Ziel ist es, Projekte in der Grenzregion Tiroler Unterland bzw. dem Landkreis sowie in der Stadt Rosenheim und dem Landkreis Traunstein zu forcieren.
Die in Kufstein tätige Geschäftsführerin Esther Jennings zieht eine erfolgreiche Bilanz über die abgelaufene Förderperiode. Als größtes Projekt ist der Schmugglerweg zwischen Kössen und Schleching einzustufen. Die Kaiserwinkler hatten schon immer ein gutes Verhältnis mit ihren bayerischen Nachbargemeinden, vor allem Schleching und Reit im Winkl. Unter dem etwas sperrigen Namen „Nachhaltige Inwertsetzung des Natur- und Kulturerbes Klobensteinschlucht von Bayern bis Tirol“ wurde das Projekt zum einen als Leader-, zum anderen als Interreg-Projekt eingebracht. Fast eine Million Euro flossen von Seiten der EU, rund eine halbe Million Euro mussten die Projektpartner aufbringen.
Marienwege sollen mehr Pilger anlocken
Mehr Pilger in die Region holen soll das Projekt „Marienwege“. Inzwischen gibt es bereits vier Büchlein über die Pilgerwege und auch eine professionelle Homepage wurde mit der Interreg-Hilfe eingerichtet.
Derzeit ist eine Maßnahme in der Ausarbeitungsphase, die den Nahverkehr betrifft: „Wir arbeiten daran, die Linien zwischen Schleching, Kössen, Schwendt und St. Johann besser zu takten“, erklärt Jennings.
„Attraktiver Tourismus – der Tourismus als Arbeitgeber“ lautet der Titel eines Projektes, das mit Hilfe der Fachhochschule Kufstein umgesetzt werden soll und vor allem auch im Bezirk Kitzbühel auf Interesse stößt. Allein in der Vorperiode sind rund acht Millionen Euro in die grenzüberschreitenden Projekte geflossen.
Mit der neuen Programmperiode 2021-2027 richtet sich auch die Euregio Inntal neu aus und wird in den nächsten Jahren den Fokus auf die Themenschwerpunkte Wirtschaft, Mobilität und Tourismus legen, mit den Querschnittsthemen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, erläutert Euregio Inntal Präsident Christoph Schneider.
Esther Jennings klärt über die Neuerungen des Programms auf: Ab jetzt können Antragssteller Kleinprojekte mit einem Gesamtvolumen bis zu 35.000 Euro, Mittelprojekte mit einem Gesamtvolumen bis zu 100.000 Euro wie auch people2people-Projekte bis zu 5.000 Euro beantragt werden. Der Euregio Inntal Präsident Christoph Schneider streicht auch die neue Fördermöglichkeit der people2people-Projekte heraus.
Grenzüberschreitende Konzerte möglich
So können gemeinsame Konzerte, Workshops, wie auch gegenseitige Schulbesuche mit Präsentationen und kleine grenzüberschreitende Sportveranstaltungen mit der p2p-Maßnahme gefördert werden. Für alle drei Fördermöglichkeiten, wie auch bei den Großprojekten des Kooperationsprogramms Interreg Bayern Österreich (https://www.interreg-bayaut.net/programm/prioritaten-und-spezifische-ziele/), gilt ein Fördersatz von 75 Prozent. Über Klein-, Mittel- und p2p-Projekte wird das Euregio Inntal Plus Gremium zum ersten Mal am 29.November entscheiden.
Die ersten Klein-, Mittel- und p2p-Projekte können bis zum 30. September 2022 bei der Euregio Inntal eingereicht werden (www.euregio-inntal.com). KA/mak
Foto: In der abgelaufenen Förderperiode konnte mit dem Schmugglerweg, der Wanderer von Kössen bis ins bayerische Schleching führt, ein Projekt mit einer Investionssumme von rund 1,5 Mio. Euro umgesetzt werden. Foto: Klausner