Jägermeister kündigt Abschied an
Am vergangenen Freitag zogen die Jägerinnen und Jäger des Bezirks über die vergangenen zwei Jahre Bilanz. Die Coronapandemie erschwerte die Jagd, auch der Wolf beschäftigt die Jägerschaft intensiv.
Kirchberg |Die Pandemie machte auch vor der Jagd im Bezirk nicht halt –die traditionellerweise jährlich abgehaltene Bezirksversammlung fiel im Vorjahr aus. Daher lud Bezirksjägermeister Martin Antretter vergangene Woche in die „Arena365“ nach Kirchberg, um Bilanz zu ziehen. Er kündigte in diesem Rahmen auch an, nach fast 20 Jahren an der Spitze des Verbandes im März 2022 nicht mehr zur Wahl anzutreten.
Kurs startet im Jänner
Zwei Jahre liegen hinter der Jägerschaft, die alles andere als leicht waren, wie sich alle Beteiligten einig waren. Im Bezirk wird auf einer Fläche von rund 112.000 Hektar die Jagd ausgeübt. Konstant bleibt in den vergangenen Jahren die Zahl der Jägerinnen (167) und Jäger (1.263). Weiterer Jagdnachwuchs steht aber schon in den Startlöchern - da der Jungjägerkurs heuer aufgrund der Pandemie ausfallen musste, wollen die Verantwortlichen im Jänner einen euen Kurs starten. Interessenten gäbe es viele, so Bezirksjägermeister Martin Antretter.
Ganz glücklich ist er mit den Abschussquoten nicht, aber „die Zahlen zeigen trotzdem, dass wir unsere Aufgabe ernst nehmen und alles versuchen.“
Das Thema Wolf stand ebenfalls im Mittelpunkt der Reden aller Verantwortlichen: „Dort wo der Wolf ist, wird das Wild heimlicher (Anm.: zieht sich zurück). Die Jagd wird immer schwieriger“, betont Antretter. Wenn im Winter das Wild vor Angst nicht mehr zur Fütterung gehe, dann sei mit massiven Waldschäden zu rechnen. „Der Wolf hat bei uns einfach zu wenig Platz“, stellt Antretter klar. Auch der Obmann der Landwirtschaftskammer, Josef Fuchs, räumte ein „dass heuer jagdlich kein leichtes Jahr war.“ Es sei der Drang der Menschen in die Natur, der auch die Jagd erschwere. In Sachen Wolf sei man umtriebig, aber die politische Situation sei sehr schwierig. „Ich gebe aber sicher nicht auf“, betonte Fuchs.
Bezirksbehörde für Wolf nicht zuständig
Der zuständige Beamte in der Bezirkshauptmannschaft, BH-Stellv. Martin Grander, informierte darüber, „dass wir in der BH nicht für diese Causa zuständig sind.“ Abschussanträge seien hier an der falschen Stelle. Er sprach ebenfalls die Rotwildproblematik an und stellte klar, dass er Schusszeitverlängerungen bis in den Jänner hinein sehr kritisch sehe.
Diese Themen standen auch im Mittelpunkt der Rede des Landesjägermeisters. Anton Larcher informierte über die Wolfsproblematik ebenso, und drückte unter anderem seine Besorgnis über die Gams und die seiner Meinung nach zu hohen Quoten aus.
Die Wahl der Delegierten, die die Jäger des Bezirks beim Landesjagdtag vertreten, verlief einstimmig. Margret Klausner
Bild: Freuen sich über die Live-Bezirksversammlung: LLK-Obmann Josef Fuchs, LJM Anton Larcher, Bgm. Helmut Berger, BJM Martin Antretter, BH-Stellv. Martin Grander und BJM-Stellv. Hans Embacher (v.l.). Foto: Klausner
Daten & Fakten Abschüsse im Bezirk
Der Abgang beim Schalenwild lag im Jagdjahr 2019/20 bei 4.668 Stück, im Jagdjahr 2020/21 bei 4.527 Stück - die Abschussquote liegt bei knapp unter 80 Prozent.
Das Rotwild | Bewilligt wurde im Jagdjahr 2020/21 der Abschuss von 1.516 Stück (2019/20: 1.199), erlegt wurden 1.033 (im Vorjahr 1.199) - damit liegt die Abschussquote bei 72 Prozent.
Das Rehwild | Bewilligt wurde im Jagdjahr 2020/21 der Abschuss von 3.075 Stück (2019/20: 3.115), erlegt wurden 2.240 (im Vorjahr 2.067) - damit liegt die Abschussquote bei 92 Prozent.
Das Gamswild | Bewilligt wurde im Jagdjahr 2020/21 der Abschuss von 753 Stück (2019/20:799), erlegt wurden 520 (im Vorjahr 485) - damit liegt die Abschussquote bei 78 Prozent.
Der Birkhahn | Bewilligt wurde im Jagdjahr 2020/21 der Abschuss von 73 Stück (2019/20: 70), aufgrund der Coronapandemie war die Bejagung des Birkhahnes im Vorjahr nicht möglich.
Das Murmeltier | Bewilligt wurde im Jagdjahr 2020/21 der Abschuss von 408 Stück (2019/20: 395), erlegt wurden 261 Tiere.