„Johann-Grander-Straße“ ist Jochbergs neue Errungenschaft
Eigentlich waren es gleich zwei Anlässe, die vor wenigen Tagen in Jochberg gebührend gefeiert wurden: Einerseits wurde die neue, nun fertiggestellte Straße offiziell ihrer Bestimmung übergeben, andererseits wurde sie auf den Namen „Johann Grander“ getauft.
Jochberg | Der 24. Mai 2024 – ein Datum, das in die Annalen der 1.500-Seelengemeinde am Fuße des Pass Thurn eingehen wird. „Ein denkwürdiger Tag für Jochberg“, wie Bürgermeister Günter Resch in seiner Festansprache befand. Die Freude über die neue Errungenschaft stand dem Dorfchef deutlich ins Gesicht geschrieben. Mit dieser Straße werde in Jochberg ein Meilenstein gesetzt, frohlockte Resch. „Sie dient nicht nur der Entlastung des Oberhausenweges, sondern auch der Erschließung des Einheimischen-Baulandes Riesern.“
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Die 826 Meter lange Straße schlängelt sich, beginnend von der Pass-Thurn-Straße, über steiles Gelände – auf den steilsten Abschnitten über aufwendige Brückenkonstruktionen –bis zum Oberhausenweg, in den sie einmündet. Ein sehr komplexes Bauwerk, für dessen Realisierung zahlreiche Herausforderungen angenommen und bewältigt werden mussten, erklärte Jürgen Wegscheider, Chef des Baubezirksamtes Kufstein, das die Bauleitung an Stelle der Gemeinde übernommen hatte. Wegscheider wartete mit beeindruckenden Zahlen auf: Immerhin 21.000 Kubikmeter Erdaushub, 1.800 Quadratmeter Spritzbeton sowie 7.700 Laufmeter Anker-Nägel waren dafür erforderlich.
Den Bauarbeiten vorausgegangen war ein langer und kräfteraubender Weg, betonte Bürgermeister Resch, der das Projekt seit 2016 verfolgte und damit an die Überlegungen seines Amtsvorgängers Heinz Leitner anknüpfte. Von den Dorfbewohnern wurde das mächtige Bauvorhaben anfänglich durchaus kritisch gesehen, so Resch.Landwirtschaftliche Freihalteflächen seien jedoch großteils verschont worden. „Der Eingriff in die Umwelt ist daher auf ein Minimum beschränkt und angesichts des enormen Nutzens für die Bevölkerung durchaus vertretbar.“
Baukosten betragen 4,5 Millionen Euro
Mit Anfang Dezember wurde das 4,5 Millionen teure Bauwerk nach eineinhalbjähriger Bauzeit für den Verkehr freigegeben, im heurigen Frühjahr wurden die restlichen Arbeiten erledigt. Für die Anrainer des Oberhausenweges besonders erfreulich: Die Belastung durch das Verkehrsaufkommen ist deutlich weniger geworden. In naher Zukunft wird die neue Straße noch eine andere, wichtige Funktion erfüllen: als Zufahrt ins Siedlungsgebiet Riesern, wo die Gemeinde leistbaren Wohnraum für Einheimische schafft und damit die Abwanderung junger Familien aus dem Dorf verhindern will.
Granders Verdienste werden gewürdigt
Der neue Verkehrsweg wurde im Rahmen der Eröffnungsfeier offiziell auf „Johann-Grander-Straße“ getauft – in Anerkennung der Verdienste des bekannten Unternehmers und Wasserforschers Johann Grander (1930 - 2012), dem man mit der Namensgebung ein Denkmal setzen will. Resch: „Johann Grander war ein Mensch, der Jochberg geformt und geprägt hat. Ein Mensch, der das Miteinander und den Zusammenhalt förderte, nie überheblich war, immer hilfsbereit und kameradschaftlich der Bevölkerung gegenüberstand.“
Ganz im Sinne ihres Namensgebers sei die neue Straße für die Gemeinde Jochberg daher viel mehr als nur eine Straße, so Resch. „Sie ist ein Symbol für unseren gemeinschaftlichen Einsatz, für Stärke und Zusammenhalt. Ein Schritt in eine lebenswerte und zukunftssichere Perspektive in Jochberg.“ Alexandra Fusser
Bild: Johann-Grander-Straße: Heidi und Johann Grander jun. enthüllten die Ehrentafel im Kreise ihrer Angehörigen. Fotos: Fusser