Jubiläum für Naturschutzgebiet
Das Naturschutzgebiet „Moor am Schwarzsee“ dient zum Schutz seltener, von der Ausrottung bedrohter Pflanzenarten und seltener, nur in Mooren vorkommenden Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren.
Kitzbühel | Auf Wunsch der Stadtgemeinde wurde 1984 eine 22,8 Hektar große Fläche, hauptsächlich bestehend aus einem Verlandungsmoor, per Verordnung der Tiroler Landesregierung unter Naturschutz gestellt. Das Moorgebiet erstreckt sich U-förmig um den südöstlichen bis zum nördlichen Teil des Schwarzsees, davon ausgenommen waren zunächst nur die beiden Badeanstalten.
Badeverbot löste öffentliche Proteste aus
Ein großer Teil der Bevölkerung protestierte jedoch in den 1980er- und 1990er-Jahren gegen das Badeverbot am nördlichen Schwarzseeufer, ein unter Schwarz-Badern beliebtes Gelände. Die Diskussionen wurden in der Öffentlichkeit zunehmend hitziger geführt, weshalb sich Stadtgemeinde, Bezirkshauptmannschaft und Land Tirol darauf einigten, das nördliche Schwarzseeufer – aus Expertensicht die am wenigsten empfindliche Fläche – aus dem Naturschutzgebiet herauszunehmen. Im Jahr 2000 wurde es zum „Geschützten Landschaftsteil“ erklärt, um das Baden und die Nutzung der Liegewiese zu ermöglichen. Das Moor am Schwarzsee verkleinerte sich damit auf 21,5 Hektar.
Zu den Besonderheiten der Pflanzenwelt zählen neben den typischen Moorgewächsen auch das Traunsteiner Knabenkraut, eine rotblühende Orchidee, sowie die Drachenwurz und der Langblättrige Sonnentau.
Im Österreichischen Moorschutzkatalog werden die Moore am Schwarzsee als Moore von internationaler Bedeutung ausgewiesen.
Seit einigen Jahren hat sich eine Biberfamilie am Schwarzsee niedergelassen. Besonders beeindruckend ist die große Biberburg, welche sich am Nordrand des Sees direkt neben dem Fußweg befindet. Die Biberdämme haben, so heißt es in Fachkreisen, eine durchaus positive Wirkung auf den Wasserhaushalt der Moorflächen. Alexandra Fusser
Bild: Das „Moor am Schwarzsee“, im Bild grün markiert, wurde vor 40 Jahren unter Naturschutz gestellt, das nördliche Schwarzseeufer vor 24 Jahren zum „Geschützten Landschaftsteil“ erklärt. Grafik: Land Tirol/Abteilung Umweltschutz