Kitzbüheler Anzeiger
12.06.2024
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Jubiläumsfest mit Feller und Swida

Vom ehemals geplanten Riesen-Kurprojekt bis zur Schanze für Nachwuchs-Skispringer: Das Areal rund um das Naturjuwel Lauchsee schrieb in den vergangenen fünf Jahrzehnten markante Geschichten. Das Jubiläum wird mit der Bevölkerung groß gefeiert.

Fieberbrunn | „Im Lauchteich liegt ein großer Schatz, der seiner Hebung harrt!“ (Herr Wilhelm, Mitglied im Ortsverschönerungsverein, im April 1929).

Es war im Herbst des Jahres 1965, als sich mehrere Fieberbrunner Bürger das Ziel setzten, den Lauchteich als Erholungsgebiet zu sichern. Zwei wesentliche Vorhaben sollten dazu umgesetzt werden: Der Beschluss der Gemeinde über allgemeines Bauverbot in der unmittelbaren Umgebung des Teiches sowie der Ankauf der Grundstücke und des Teiches selbst. Geld war kaum vorhanden – man ging deshalb von Haus zu Haus, um für „verlorene“ Bausteine zu werben. Das Projekt schien, wenn auch äußerst mühsam, auf Schiene zu kommen. Die „Vereinigung zur Erhaltung des Erholungszentrums Lauchsee für Fieberbrunn“ wurde gegründet.

Geplantes Riesenprojekt mit 1.600 Betten
Im Herbst 1970 zeichnete sich eine Wende ab, als der Name der deutschen Investorengruppe DOMROPA immer mehr in den Vordergrund rückte. Da sich der Fremdenverkehrsverband zu dieser Zeit mit der Errichtung eines Hallenbades beschäftigte, um den rückläufigen Gästenächtigungen Einhalt zu gebieten, war das Investorenprojekt, zum Teil willkommen. Aber die Dimension und die möglichen Auswirkungen stießen jedoch auch auf großen Widerstand.

Geplant waren zwei neunstöckige Hotelkomplexe und sieben chaletartige, vierstöckige Wohnungsanlagen, ein Moorkur-Sanatorium, ein Hallenbad – dafür sollte die Gemeinde den Grund zur Verfügung stellen – die Erweiterung des Teiches mit Damm und Zweiteilung sowie der Bau einer neuen Zufahrtsstraße. Ursprünglich war die gesamte Anlage auf 1.600 Betten konzipiert.

Am 15. Jänner 1971 wurde nach langen Debatten der Erschließungsvertrag zu Gunsten von DOMROPA unterzeichnet. Eineinhalb Jahre später wurde er  aufgrund einer zwischenzeitlichen Insolvenz der Betreiberfirma außer Kraft gesetzt.

Badebetrieb startete im Juni 1974
Dies war jedoch der Anstoß für eine beispiellose Eigeninitiative der Fieberbrunner Bevölkerung: Die Bausteinaktion wurde fortgesetzt, ein Bäderausschuss, der den Lauchsee-Ausbau und den Bau des Hallenbades voranzutreiben hatte, gegründet. Im Juni 1974 konnte der Badebetrieb aufgenommen werden. Fünfzig Jahre später, am Freitag und Samstag, 14. und 15. Juni, wird das Jubiläum mit einer Festlichkeit begangen, das dem mittlerweile „gehobenen Schatz“ würdig ist.

Nicht zu vergessen: Das Lauchsee-Areal war einst Standort der legendären „Simon-Schwaiger-Schanze“. Im Zuge ihrer Errichtung wurden die Fieberbrunner Weitenjäger aus der Taufe gehoben. Auf der Schanze  wurden prestigeträchtige Skisprungbewerbe ausgetragen – bis zu ihrem Abriss (2021) hielt Toni Innauer den Schanzenrekord. Der bekannteste Fieberbrunner Skispinger und aktuelle Cheftrainer Andreas „Swida“ Widhölzl wird den Feierlichkeiten beiwohnen.

Einen Ehrenempfang bereitet die Gemeinde Fieberbrunn ihrem aktuellen ÖSV-Slalom-Ass Manuell Feller. Der Gewinner der kleinen Kristallkugel ist passionierter Angler und natürlich regelmäßig zu Gast am schönen Lauchsee. KA/ali

Bild: Andreas „Swida“ Widhölzl schrieb Skisprung-Geschichte (links); Manuel Feller wird von Fieberbrunn offiziell geehrt. Fotos: Anzeiger-Archiv/Gepa; Hoyer

Freitag, 14. Juni, 19 Uhr: „50 Jahre Lauchsee“ mit Knappenmusikkapelle Fieberbrunn, Showeinlagen und Film „Es war einmal vor 50 Jahren...“
Samstag, 15. Juni, ab 14 Uhr: Warm up mit DJ Deep Duen;
15 Uhr: Fieberbrunner Weitenjäger und ihre Helden – Präsentation der Infotafeln zur Fieberbrunner Skisprunggeschichte mit Andreas Widhölzl;
16 Uhr: Paragleiter-Zielspringen;
17 Uhr: „Der Schatz im Lauchsee wird gehoben“ (Magnetfischen);
18 Uhr: „Fieberbrunn gratuliert Manuel Feller;
anschließend Unterhaltung mit DJ und Live-Musik mit „Rumored Facts“.

 
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