Kempinski plant Hotelausbau
Der Jochberger Gemeinderat gab vergangene Woche Grünes Licht für den Ausbau des Kempinski Hotel „Das Tirol“. Dem Zufall wird nichts überlassen, die Gemeinde pocht auf einen Raumordnungsvertrag.
Jochberg | Vor zehn Jahren öffnete das Kempinski Hotel „Das Tirol“ in Jochberg seine Tore als damals erstes Hotel der Kette in Österreich. 118 Superior- und Deluxe-Doppelzimmer, 13 Junior-Suiten, 16 Suiten sowie ein Penthouse – insgesamt 300 Betten hat das Hotel derzeit. Rund 150 Mitarbeiter betreuen die Gäste aus aller Welt.
Der Erfolg gab der Gruppe recht, daher steht jetzt die Erweiterung des Hauses an, wie auch Rudolf Grossmayer von der für den Ausbau zuständigen „UBM Development AG“ betont. Der Bedarf vor allem für weitere Suiten sei gegeben, daher plane man intensiv an einem Erweiterungsbau.
Bereits vor zwei Jahren waren die Verantwortlichen mit ihren Plänen an die Gemeinde herangetreten. Auch erste Gespräche mit den zuständigen Beamten des Landes bzw. die Wirtschaftslichkeitsjprüfung wurde bereits damit geführt.
Dann aber kam die Corona-Pandemie. „Der Antrag der UBM stand schon auf der Tagesordnung des Gemeinderates“, erinnert sich Jochbergs Bürgermeister Günter Resch. Am Tag der Sitzung habe ihn ein Anruf der Verantwortlichen erreicht, dass die Planungen vorübergehend eingestellt werden.
In der jüngsten Jochberger Gemeinderatssitzung war es jetzt aber soweit – Resch präsentierte den Mandataren die Pläne für das Hotel.
Strenge Bedingungen für den Ausbau
Demnach sollen die Betten von bisher 300 auf 436 aufgestockt werden. Außerdem werden im Erweiterungsbau auch 56 weitere Pkw-Stellplätze errichtet. Allerdings knüpfen die Jochberger strenge Bedingungen an den Ausbau. So müssen die Betreiber einen Raumordnungsvertrag unterschreiben, der u.a. besagt, dass das Objekt in einer Hand und ein Hotelbetrieb bleiben muss. Freizeitwohnsitze oder überhaupt Wohnsitze sind nicht möglich. Alles Vorgaben, die von den Betreibern akzeptiert werden.
Die Mandatare stimmten dem Antrag auf den Ausbau einstimmig zu. Jetzt ist das Land am Zug, an das sich die Betreiber auch schon gewandt haben. Dass das Projekt an der vom Land vorgegebenen 300-Betten-Hürde scheitern könnte, glaubt Resch nicht. „Das Projekt ist ja nicht neu, die Pläne gibt es ja schon seit Jahren, also schon vor den neuen Regeln“, betont der Dorfchef.
Problematischer ist für ihn allerdings der Zugang zum Personalhaus, das unterhalb des Hotels liegt. Obwohl es einen Fußweg bzw. eine Unterführung gibt, queren die Mitarbeiter meist die Bundesstraße. Hier gäbe es Beschwerden, weil das natürlich auch gefährlich ist. Es braucht klare Regeln für die Mitarbeiter.
Dessen ist sich auch Rudolf Grossmayer bewusst, der intensiv mit den Planungen beschäftigt ist. Er sei um eine Lösung bemüht. Einen Baubeginn bzw. eine Investitionssumme könne er derzeit aber nicht nennen. Margret Klausner
Bild: Der Jochberger Gemeinderat diskutierte über die geplante Erweiterung des „Kempinski Hotel Das Tirol“ und stimmte der Planung einstimmig zu – jetzt ist das Land am Zug. Foto: Klausner