Kitzbüheler Anzeiger
17.06.2023
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Kind in letzter Sekunde gerettet

Dramatische Minuten am Sonntagnachmittag in St. Johann: Ein einjähriger Bub war in einem unbeobachteten Moment ins Mühlbachl gefallen und konnte in letzter Sekunde gerettet werden – dank der tatkräftigen Hilfe von Franz und Birgit Jöchl.

St. Johann | „Der Bub kann bereits die Klinik verlassen“ – Dienstagvormittag konnte Kliniksprecher Johannes Schwamberger nach dem dramatischen Unfall am Sonntag, bei dem ein Einjähriger in das Mühlbachl in St. Johann gefallen war, Entwarnung geben. Der kleine St. Johanner war 300 Meter mitgerissen worden, ehe ihn sein Vater in letzter Sekunde aus dem Bach ziehen konnte. Maßgeblichen Anteil an der Rettung hatten Birgit und Franz Jöchl, die zufällig vor Ort waren.

Der knapp einjährige Bub war in einem unbeobachteten Moment am späteren Sonntagnachmittag hinter dem Imbissstand der Eltern in den rund eineinhalb Meter tiefen Bach gefallen und sofort mitgerissen worden. Der Bub wurde unter der Loferer Bundesstraße hindurch abgetrieben. Der völlig aufgelöste Vater lief geistesgegenwärtig auf die Straße und versuchte ein Auto aufzuhalten. „Ich hab den Mann schon von Weitem mitten auf der Straße stehen sehen, da sind aber schon einige Autos vorbeigefahren“, schilderte Franz  Jöchl. Eigentlich habe er vorbeifahren wollen, sei dann aber doch stehen geblieben.




Verzweifelter Vater sprang ins Auto
„Er sprang hinten rein und hat „fahren schnell, weiter“ geschrien. Eigentlich wollte ich das zuerst nicht, wollte wissen was den los ist, aber er hat nur gesagt, bitte schnell fahren“, schilderte Jöchl die dramatischen Minuten, die dem Ehepaar in diesem Moment wie Stunden vorkamen. „Der Mann saß dann hinter mir, ich hatte schon Angst, dass er ein Messer oder so etwas Ähnliches in der Hand hält“ ergänzte seine Frau Birgit. Da der Mann nicht sehr gut deutsch sprach, gelang es ihm in der Aufregung vorerst nicht, auszudrücken, was den eigentlich passiert ist.

Eigentlich wollten die Jöchls wie geplant nur bis zur Tankstelle fahren, der Mann aber rief, er solle bitte weiter fahren. Erst einige hunderte Meter weiter fordert der Mann Jöchl auf, stehen zu bleiben.

Der Mann sprang vom Rücksitz und lief Richtung Bach. Erst da war dann auch dem Ehepaar klar, dass etwas Gravierendes passiert sein musste: Der aufgelöste Vater sprang in den Bach und holte den Buben heraus.  

Bub lag bewegungslos in den Armen des Vaters
Mit Schaudern erinnern sich die Jöchls an die schrecklichen Sekunden zurück, als sie den kleinen Buben bewegungslos in den Armen des Vater liegen sahen. Anfangs befürchteten sie, dass die Rettung zu spät gewesen sei. „Dann hat der Kleine aber zu schreien angefangen“, war Franz Jöchl erleichtert. Er hatte in der Zwischenzeit den Notruf gewählt und landete vorerst in der Warteschleife. „Ich war total erschrocken“, erinnert er sich an bange Sekunden. Zwei junge deutsche Burschen hatten den Notfall auch registriert, blieben ebenfalls stehen und halfen mit einer Rettungsfolie aus, in der das Kind sofort eingewickelt wurde. Als dann der Notruf abgesetzt war, lief die Rettungskette jedoch rasch an, schilderte Jöchl. In kürzester Zeit waren die Polizei sowie das Rote Kreuz vor Ort.

Der Bub, der stark unterkühlt war, wurde zur Abklärung sofort mit den Rettungshubschrauber in die Klinik nach Innsbruck geflogen.

„Nachdem die Rettungskräfte eingetroffen waren, hat sich der Vater sofort bei mir bedankt. Vergessen werden wir diese furchtbaren Minuten sicher nicht mehr“, sind Franz und Birgit Jöchl froh, dass der Bub das dramatische Erlebnis offenbar unversehrt überstanden hat. Margret Klausner

Bild: Reagierten geistesgegenwärtig und hielten sofort ihr Auto an: Franz und Birgit Jöchl halfen bei der Rettung des einjährigen Buben. Fotos: Klausner

 
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