Kirchberg bremst den Verkehr ein
Bereits seit zwei Jahren arbeiten die Kirchberger an der Umsetzung einer Tempo-30-Zone. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab es grünes Licht für die Maßnahmen.
Kirchberg |Auf die Tempo-Bremse steigt jetzt die Gemeinde Kirchberg und ist damit bei weitem nicht der einzige Ort im Bezirk, der im Zentrum auf eine massive Verkehrseinschränkung setzt.
Das Thema Verkehr steht in der Brixentalgemeinde auf der Agenda schon lange ganz oben. Die doch schmalen Straßen – etwa vom Sportplatzweg bis zum Gemeindeamt – sind ein Sicherheitsrisiko, vor allem für die Kinder, die entlang der viel befahrenen Straße zur Schule müssen. Der Gemeindeführung ist daher daran gelegen, vor allem für die jüngsten Bürger ein sicheres Umfeld zu schaffen.
Jahrelang war überdies die Realisierung einer Begegnungszone im Zentrum Thema im Gemeinderat gewesen. Es wurde mit der Architektin Ursula Faix eine Expertin eingeladen, die ein Projekt entwickelte, das vor rund zwei Jahren präsentiert wurde. Die Investitionskosten bezifferte sie damals mit rund 3,7 Millionen Euro. Es war dann auch vor allem der finanzielle Aufwand, den die Kirchberger scheuten. Die Pläne verschwanden sang- und klanglos in der Schublade.
Untätig blieben die Verantwortlichen der Gemeinde jedoch nicht. Sie holten den Ver–kehrsplaner Hirschhuber und Einsiedler ins Boot und ließen ein umfangreiches Verkehrsprojekt ausarbeiten.
Die Experten empfehlen umfangreiche Tempo-30-Zonen, die sich quer durch den Ort ziehen. Auch eine mögliche Radarüberwachung wurde in der Gemeinderatssitzung angesprochen. Der Ankauf eines solchen Gerätes ist aber noch nicht spruchreif. Dafür wurde mit großer Mehrheit der Einführung von Tempo 30 zugestimmt.
Dank Einheitlichkeit kein Schilderwald
Es gehe bei diesem Tempolimit vor allem um die Sicherheit im Dorf, betont Bürgermeister Helmut Berger. Die Lärmreduktion, die damit einhergehe, sei ebenfalls ein Thema, stellte Berger klar. Mit der einheitlichen Zone verhindern die Kirchberger überdies einen Schilderwald. Ein Teil der Landesstraße, die durch Kirchberg führt, wird ebenfalls 30er-Zone. Hier, erklärte Berger, habe er bereits mit den zuständigen Beamten beim Baubezirksamt Kufstein gesprochen und Zustimmung signalisiert bekommen.
Doch nicht alle Kirchberger Gemeinderäte sind mit der neuen Regelung einverstanden. GR Michaela Gründhammer-Ehrensberger (MFG) ist der Meinung, „dass uns diese Temporeduzierung von der EU-Agenda aufs Auge gedrückt wird.“ Die EU-Agenda sei ihm „Powidl“ erklärte Berger dazu trocken. Ihm ginge es hier einzig und allein um die Sicherheit der Kirchberger. Margret Klausner