Kitzbüheler Anzeiger
22.07.2023
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Kitzbühel freut sich mit Carlos Alcaraz

Als Alex Antonitsch vor 13 Jahren nach Kitzbühel kam, wusste niemand, wie sich das Turnier entwickeln würde. Inzwischen ist viel passiert und der Kärntner kann auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurück blicken.

Kitzbühel | In wenigen Tagen ist ganz Kitzbühel wieder im Tennisfieber. Das Turnier hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Neben den beiden Veranstaltern Herbert Günther und Markus Bodner ist auch Alex Antonitsch immer mit dabei, wenn in Kitzbühel aufgeschlagen wird. Seit 13 Jahren ist er als Turnierdirektor für den reibungslosen sportlichen Ablauf der Generali Open verantwortlich. Worauf der Kärntner stolz ist, was ihn emotional berührt und welcher Spieler ihn in dieser Zeit besonders beeindruckt hat, erzählt der ehemalige österreichische Tennis-Profi.

Alex, Hand aufs Herz, in den letzten 13 Jahren, wie viele Male bist du frühmorgens, vor Spielbeginn, auf den Hahnenkamm gelaufen?
Laufen, das war früher (lacht). Daran merkt man, wie lange ich schon dabei bin. Heute gehe ich auf den Berg und fahre mit der Gondel runter. Das ist meine optimale Einstimmung auf den Turniertag.

Wie blickst du auf deine bisherige Zeit als Turnierdirektor der Generali Open zurück?
Ich bereue keine Sekunde, diese Aufgabe angenommen zu haben. Obwohl mir am Anfang sehr viele Menschen davon abgeraten haben. Das Turnier war weg. Herbert Günther und Markus Bodner haben es mit Eigenmitteln nach Kitzbühel zurückgeholt und wieder aufgebaut. Ohne die beiden, die mich ins Boot geholt haben, hätte es für mich gar nicht die Möglichkeit gegeben, hier tätig zu werden. Gemeinsam haben wir etwas Nachhaltiges schaffen können. In den fünf Jahren vor mir waren vier Turnierdirektoren im Einsatz – heute bin nicht nur ich, sondern viele aus unserem Team langjährig dabei, das ist schon toll.

Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Natürlich der Werdegang von Dominic Thiem: Seine ersten Aufschläge in Kitzbühel, der Titel, wo auch ich ein paar „Zachalan“ – kärntnerisch für Tränen – in den Augen hatte, weil ich ihn schon als Fünfjährigen kannte. Nie vergessen werde ich, als wir erstmalig das Ausverkauft-Schild am Center Court anbringen haben können. In den ersten Jahren mussten wir die Galerie oben noch abdecken, um zu kaschieren, dass diese leer war. Heute hat sich das Turnier als Fixpunkt etabliert – für viele, noch bevor das Spielerfeld bekannt ist.
Da sind so viele Dinge, die wir gemeinsam entwickelt haben,  wie zum Beispiel das Generali Race to Kitzbühel, das mittlerweile als größtes Hobbyturnier ein Fixpunkt im Kalender der Hobbyspieler ist.

Was waren die großen Herausforderungen?
Die Leute davon zu überzeugen, dass wir es Ernst meinen und mit großer Leidenschaft und Begeisterung daran zu arbeiten, das Turnier dorthin zu bringen, wo es schon einmal war. Das geht nicht von heute auf morgen, da musst du dich nachhaltig beweisen. Gemeinsam haben wir das gut hinbekommen. Viele aus der Region sind in die Organisation involviert, das Turnier lebt aus der Region heraus, und das finde ich mega-cool. Gemeinsam haben wir es geschafft, mittlerweile auch schon einige Preise von der ATP einzuheimsen, darunter den Preis für das beste Fanerlebnis.  

Gab es einen Spieler, der dich vor Ort besonders beeindruckt hat?
Aus aktuellem Anlass möchte ich hier den frischgebackenen Wimbledon-Champion und die aktuelle Nummer eins der Tennis-Weltrangliste, Carlos Alcaraz, hervorheben. Unglaublich, dass er vor zwei Jahren noch bei uns in Kitzbühel gespielt hat. Sein Auftritt hat mich stark beeindruckt. Der Bursche ist ein Wahnsinn. Er ist damals mit vielen Wehwehchen aus Umag gekommen, wollte aber in Kitzbühel unbedingt spielen. Als er dann gegen Alex Erler in der ersten Runde verloren hat, hat er sich gefühlt 17 Mal bei mir entschuldigt, obwohl jeder wusste, was das für eine Umstellung war und dass er komplett erledigt war.

Alcaraz sollte 2023 in Kitzbühel aufschlagen
Was viele nicht wissen: Laut Vereinbarung von 2021 sollte Carlos Alcaraz auch 2023 bei uns spielen. Außer er steht bereits in den Top Ten. Mittlerweile ist er nicht nur die Nummer eins der Welt, sondern auch US-Open- und Wimbledon-Champion. Wie schon erwähnt, hat mich aber natürlich auch der Werdegang von Dominic Thiem beeindruckt. Egal, wo er gestanden ist, er hat uns in Kitzbühel immer die Treue gehalten. KA/sh

Bild: 2021 ahnten Herbert Günther, Alex Antonitsch und Markus Bodner noch nicht, dass der damals 19-jährige Spanier Carlos Alcaraz zwei Jahre später als Nummer eins die Tenniswelt begeistern wird. Foto: Mia Knoll

 
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