Kitzbühel im Fußball-Himmel
Wer hätte das zu Saisonbeginn gedacht? Kitzbühel kürt sich am Wochenende zum Meister der Regionalliga Tirol und Reith holt den Titel in der 1. Klasse.
Kitzbühel | Es ist vollbracht: Kitzbühel sicherte sich mit einem 2:1-Sieg gegen die WSG Tirol Juniors im allerletzten Spiel der Saison den Spitzenplatz in der Tabelle und feierte bis in die frühen Morgenstunden den Meistertitel in der Regionalliga Tirol. „Ich glaube, inzwischen sind alle wieder zuhause und erholen sich von der Party“, schmunzelte Coach Paul Schneeberger im Interview am Montagvormittag.
Für ihn und sein Team ging mit dem Triumph ein Traum in Erfüllung, der erst mit dem Schlusspfiff zur Gewissheit wurde. „Wir haben uns vor dem Spiel natürlich Chancen ausgerechnet, obwohl die Vorzeichen eher gegen uns sprachen. Wir mussten unbedingt gewinnen, während Wattens ein Unentschieden zum Titelgewinn gereicht hätte“, erklärt Schneeberger. Zudem war Kitzbühel gegen die WSG Juniors in der Regionalliga Tirol bisher noch nie als Gewinner vom Platz gegangen. Ausgerechnet im entscheidenden Match gelang das Kunststück. „Es war bis zum Schluss spannend. Gefühlt hat die Nachspielzeit ewig gedauert“, erinnert sich der Trainer.
Offener Schlagabtausch bis zum Schluss
Doch der Reihe nach: Die Gäste aus Wattens machten zu Beginn ordentlich Druck, doch Kitzbühel hielt dagegen und ging durch einen platzierten Weitschuss von Raffael Kogler in der 25. Minute in Führung. Der Treffer zeigte Wirkung, und erstmals in der Saison gingen die WSG Juniors mit einem Rückstand in die Pause.
Beinahe zeitgleich mit dem Anpfiff von Halbzeit zwei gelang Wattens der Ausgleich. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide und die knapp 1.000 Zuschauer sahen einen offenen Schlagabtausch zwischen zwei absoluten Top-Teams. „Uns gelang dann genau zum richtigen Zeitpunkt das 2:1“, resümiert Schneeberger. David Spak sorgte in der 57. Minute nach einer clever ausgeführten Freistoßaktion für die Erlösung. Die Torlatte verhinderte kurz darauf die Vorentscheidung und so mussten die Fans bis zur 95. Minute zittern. „Das waren harte Minuten, die mich ein paar graue Haare gekostet haben. Wattens setzte noch einmal alles auf eine Karte, denn ein Treffer hätte ihnen zum Titel gereicht“, so Paul Schneeberger rückblickend.
St. Johann mit Saison sehr zufrieden
Nach der großen Party ist nun schnelle Erholung angesagt. Anfang Juli startet für die Kitzbüheler bereits das Projekt Regionalliga West. Mit welchem Team man in die neue Saison gehen wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen.
Während die Spieler ihren verdienten Urlaub genießen, wartet auf die Trainer viel Arbeit, wie auch Herbert Ramsbacher weiß. Obwohl es für St. Johann nicht zum Aufstieg gereicht hat, wird derzeit eifrig für die neue Saison geplant. „Die Wochen nach Meisterschaftsende sind für die sportliche Leitung immer besonders intensiv.“
Seine Bilanz fällt dennoch positiv aus: „Wir müssen die Saison in zwei Hälften teilen. Der Grunddurchgang ist für uns überragend gelaufen. Auf Platz eins abzuschließen, hat sich wie der Gewinn des Meistertitels angefühlt. Danach hat uns das Verletzungspech voll getroffen und wir konnten unser Level nicht mehr halten – obwohl die jungen Spieler eine tolle Leistung gezeigt haben.“
„Herzliche Gratulation an Kitzbühel. Ich wünsche ihnen alles Gute für die kommende Saison und in jedem Heimspiel so viele Zuschauer wie zuletzt gegen die WSG Juniors“, schickt Ramsbacher abschließend noch eine Grußbotschaft nach Kitzbühel.
Reith feierte deutlichen Sieg zum Abschluss
Gefeiert wurde (und wird noch immer) auch in Reith. Mit einem souveränen Sieg gegen Mayrhofen krönte sich die Elf von Trainer Christoph Kranz am Ende zum Meister in der 1. Klasse – auch wenn es zum Schluss auf das entscheidende letzte Spiel ankam. „Wir haben am Samstag von Beginn an keinen Zweifel gelassen, dass wir das Match gewinnen wollen, und haben den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen“, erklärt Kranz.
„Mit nur zwei Niederlagen in der ganzen Saison haben wir uns den Titel wirklich verdient. In den letzten Jahren haben weit weniger Punkte zum Meister gereicht, heuer waren bis zum Schluss drei Teams gleich auf und es war extrem knapp“, weiß er. Die lange Frühjahrssaison und die vielen Spiele in der 15er-Liga haben ihm und dem Team viel Kraft gekostet.
Doch auch in Reith dauert die Trainingspause nur zwei Wochen. Denn schon am 1. August startet das Team – wie alle anderen Mannschaften – mit der ersten Cup-Runde in die neue Fußballsaison 2024/25. Sabine Huber
Groß und Klein feierten am Samstag in Reith den Meistertitel in der 1. Klasse. Nach dem Heimsieg gegen Mayrhofen darf die Elf in der kommenden Saison in der Gebietsliga antreten. Foto: FC Reith
Nach dem Schlusspfiff war der Jubel bei Trainern, Funktionären, Fans und Spielern groß. Nach dem offiziellen Meisterfoto wurde in der Langau noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Die tolle Stimmung und der Stolz über das Erreichte wird allen wohl ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Fotos: Adelsberger