Kitzbühel will genau prüfen
Das ehemalige Q!Resort-Hotel gegenüber dem Bahnhof wird aktuell zu einem „Henri Country House“ umgebaut. Die Stadtpolitiker begrüßen die Modernisierung des Altbestandes, stehen Plänen für ein neues Hotelprojekt in der unmittelbaren Nachbarschaft aber kritisch gegenüber.
Kitzbühel | Das ehemalige Q!Resort Health und Spa Hotel am Bahnhofsplatz wurde von der JP Hospitality, einer Investorengruppe mit Sitz in Wien, im Jahr 2021 erworben. Betreiber ist seit 2022 die DSR Hotel Holding aus Hamburg, die das Kitzbüheler Traditionshotel gepachtet hat und in der kommenden Wintersaison als „Henri Country House“ neu eröffnen will.
Die Marke „Henri“ ging vor rund zehn Jahren in Hamburg an den Start. Wie der Falstaff berichtete, folgten Eröffnungen in Berlin, Düsseldorf, Wien und 2022 das erste Henri Country House in Seefeld. In Kitzbühel soll ein stylisches Boutique-Hotel im Mid-Upscale-Segment (mittlere bis gehobene Kategorie) entstehen, das vor allem jüngere Zielgruppen anspricht. Derzeit sind noch Bau- und Renovierungsarbeiten im Gange, eröffnet werden soll das angeblich 85 Zimmer umfassende Haus im Dezember 2023.
Dem Hotelkonzept steht die Kitzbüheler Stadtführung grundsätzlich positiv gegenüber, das kam im Gemeinderat Montagabend klar zum Ausdruck. „Wir brauchen dringend Betten für junge Leute“, so der einhellige Tenor.
Skeptisch sind die Gemeindepolitiker jedoch gegenüber den Plänen für ein neues Hotelprojekt, das in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen und ebenfalls junge Gäste ansprechen soll. Dieses will eine Investorengruppe auf dem freien Feld zwischen dem Henri Country House und dem Raiffeisengebäude errichten. „Die JP Hospitality ist involviert, aber es handelt sich um eine andere Gesellschafterstruktur“, bestätigt Bürgermeister Klaus Winkler, der eine Vorprüfung beim Land Tirol bereits in Auftrag gegeben hat, auf Anfrage. Die Pläne seien noch nicht spruchreif, erklärte er auch dem Gemeinderat. Bei der Entwicklung des Vorhabens will die Stadt ein gewichtiges Wort mitreden: „Wir werden ganz genau prüfen, was Betreiber, Wirtschaftlichkeit, Preispolitik und Architektur betrifft.“ Erst dann könne man sich überhaupt mit einem Widmungsverfahren beschäftigen. Bürgermeister Winkler: „Vorerst ist dieses Vorhaben ohnehin Zukunftsmusik.“ Alexandra Fusser
Bild: Das bestehende Hotel wird derzeit noch umgebaut. Auf dem angrenzenden Grundstück will eine Investorengruppe ein neues Hotel errichten. Foto: Klausner