Kitzbühels Bergfexe sind sehr aktiv
Die ÖAV-Sektion Kitzbühel zog in der Jahreshauptversammlung erfolgreich Bilanz über das abgelaufene Bergsportjahr. Gleichzeitig wurden die Pläne für das Projekt „Südwand“ in der Kletterhalle abgesegnet.
Kitzbühel | 724.986 Mitglieder zählt der Hauptverband des Österreichischen Alpenvereines, davon stellt allein die Sektion Kitzbühel die stolze Anzahl von 2.117 Mitgliedern (Stand 6. Jänner 2023). „Das zeugt von einem regen Vereinsleben“, freute sich der 1. Vorsitzende Jonny Möllinger in seiner Ansprache. Trotz des beachtlichen Mitgliederstandes seien die Teilnahmen an den verschiedenen Aktivitäten zum Teil rückläufig, das sei mitunter auch der Pandemie geschuldet, bedauerte Möllinger.
Dennoch konnte der Obmann mit Stolz auf ein aktives Bergsportjahr verweisen: Mindestens einmal pro Monat wurden Aktivitäten in den jeweiligen Gruppen angeboten, dabei reichte die Palette von geführten Ski-, Gletscher- und Wandertouren über Kletter- und Klettersteigtouren bis zu gemeinsamen Radausflügen. Als besonders aktiv hob Möllinger die Seniorengruppe hervor, die bei jedem Ausflug mit jeweils 35 bis 45 Teilnehmern vertreten war. Darüber hinaus bereicherten wie gewohnt auch Alpinausbildungen das abgelaufene Vereinsjahr 2022.
Klettern in der Halle boomt
Die ÖAV-Kletterhalle im Sportpark Kitzbühel ist ein beliebter Treffpunkt für Alpin- und Sportkletterer, die hier regelmäßig trainieren, darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche, die Alpinpolizei und die Bergrettung, wie Geschäftsführer Reini Percht aufzählte. „Trotz der Lockdowns und weiteren Einschränkungen, wie etwa die Maskenpflicht, konnten gleichbleibende Besucherzahlen verbucht werden, im Jahr 2022 haben sie sich sogar verdoppelt“, freute sich Percht, der außerdem die Pläne für das neue Projekt „Südwand“ präsentierte. Der sogenannte Granderturm in der Sportpark-Kletterhalle soll durch eine zeitgemäße, 140 Quadratmeter große Vorstiegswand ersetzt werden. Kostenpunkt: 80.000 Euro, die über Eigenmittel der Sektion (20.000 Euro), eine Förderung des Hauptverbandes (20.000 Euro) sowie ein Darlehen (40.000 Euro) finanziert werden sollen. Eine beachtliche Investition, die von der Vollversammlung einstimmig abgesegnet wurde.
Neuigkeiten über die Windkraftpläne des Landes Salzburg – auf dem Gebirgskamm Resterhöhe-Rossgruberkogel sowie auf der Hochalm im Gemeindegebiet von Saalbach-Hinterglemm sollen entlang der Salzburger-Tiroler Landesgrenze Windkraftwerke entstehen – hatte Jonny Möllinger nicht. Wie bereits berichtet, hat der ÖAV Kitzbühel gegen derartige Pläne eine negative Stellungnahme beim Land Salzburg abgegeben. Möllinger: „Derzeit ist es ruhig geworden, doch wir sind mit den Salzburger Sektionen in ständigem Kontakt“. Bürgermeister Klaus Winkler hielt in seiner Ansprache unmissverständlich fest: „Windräder haben auf den Bergen nichts verloren“. Er bedankte sich beim Kitzbüheler Alpenverein für dessen kritische Betrachtungsweise.
Klimaneutralität wird angestrebt
Bis zum Jahr 2033 will der ÖAV klimaneutral werden, entsprechende Ziele sollen die Landesverbände formulieren, erläuterte der Landes-Kletterreferent Raimund Sulzenbacher. In der Sektion Kitzbühel ist sogar angedacht, einen eigenen Klimaschutzreferenten zu installieren, erklärte Obmann Jonny Möllinger. „Wer dazu Interesse hat, soll sich bitte im ÖAV-Büro melden.“
Ein Fixpunkt der Vollversammlung ist alljährlich die Ehrung langjähriger Mitglieder. Heuer wurden 36 Personen ausgezeichnet, darunter für 40 Jahre Mitgliedschaft: Christoph Ager, Harald Döttlinger, Johann Eder, Peter Haidacher jun., Elisabeth Höck, Peter Höck, Susanne Hoffmann, Heidi Neumayr, Maximilian Neumayr und Helga Wangl. Geehrt für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Hubert Pircher und Birgit Reischenböck. Antonia Krimbacher, Georg Meikl, Helene Neubacher und Waltraud Wendelin gehören seit 60 Jahren zur ÖAV-Sektion Kitzbühel. Henriette Wanker wurde für 75 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Jonny Möllinger dankte den Geehrten für ihre Treue zum Österreichischen Alpenverein. Alexandra Fusser
Bild: Der Vorstand ehrte langjährige Mitglieder für ihre Treue zum Alpenverein. Foto: Fusser