Kläranlagen als Stromproduzenten
Sauberes Wasser ist die wichtigste Ressource der Welt – doch es ist vor allem die Abwasserreinigung, die große Mengen an Energie braucht. Beim bereits 10. Wassersymposium in Kitzbühel diskutierten die Experten u.a. über mögliche Einsparungen.
Kitzbühel |Bereits zum zehnten Mal lud das VTA Institut – es gehört zur VTA Gruppe, die vor allem auf den Bau von Kläranlagen spezialisiert ist – zu einem internationalen Wassersymposium nach Kitzbühel.
Hochkarätige Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten im Rahmen dieses Forums über aktuelle Themen des nachhaltigen Wassermanagements.
Bei der Eröffnung betonte Bgm. Klaus Winkler, „dass dieses Symposium ein Erfolgsmodell ist. Es werden nicht nur Themen angeschnitten die ihrer Zeit voraus sind, überdies liefern Fachleute Perspektiven rund um das Wasser auf höchstem Qualitätsniveau.“
VTA-Chef Ulrich Kubinger dazu: „Wir haben uns als Firma VTA in 30 Jahren viel Expertise, vor allem in der Klärtechnik, aufgebaut.“ Hier gehe es nicht nur um die Reinigung des Abwassers. Die Anlagen seien auch Rohstoffbunker und (Bio-)Gaslieferanten. Das könne bei der Energieversorgung nachhaltig helfen.
Neben der Energie standen weitere brisante Themen auf der Agenda. „Kitzbühel ist eine attraktive Plattform für dieses Symposium. Vorrangiges Thema ist die Siedlungswasserwirtschaft, wobei wir die hohe Bedeutung dieses Bereichs den Menschen kenntlich und begreifbar machen müssen“, erklärte etwa Professor Wolfgang Günther aus München.
Kläranlagen sind größte Energieverbraucher
Kläranlagen, so die Experten, seien die größten kommunalen Energieverbraucher. Noch vor Krankenhäusern oder Schulen, so die Experten. Entsprechend heftig treffen die seit Monaten extrem steigenden Energiekosten die Abwasserverbände als Betreiber der Anlagen und in Folge auch die Bevölkerung.
Inzwischen können jedoch die Energiekosten dank neuer Technologien massiv eingespart werden. Kubinger geht noch einen Schritt weiter: Die Weiterentwicklung der Kläranlagentechnik soll in der Herstellung von Strom gipfeln.
Österreichs größte Kläranlage in Wien wurde bereits durch eine energetische Transformation zum Öko-Kraftwerk. Demnach, so Markus Reichel, der Energiebeauftragte der Wiener Kläranlage, sei u. a. die Energieoptimierung bei der Klärschlammbehandlung und die Steigerung der Effizienz durch eine verbesserte Belüftung in der biologischen Reinigungsstufe möglich. Margret Klausner