Klimawandel fordert Landwirte
Im Rahmen ihrer Bezirkstour präsentierten die Verantwortlichen der Landwirtschaftskammer den heurigen Schwerpunkt: „Klima im Wandel – wir (re)agieren“.
Fieberbrunn | „Wo drückt der Schuh?“ – im Rahmen ihrer Bezirkstour setzte sich dieser Tage nicht nur der Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer, Josef Hechenberger, und seine Stellvertreterin Helga Brunschmid mit den Problemen der Bauern im Bezirk auseinander. Auch die Verantwortlichen der Bezirkskammer waren mit dabei. Heuer steht mit dem Thema „Klima im Wandel – wir (re)agieren“ ein Thema im Mittelpunkt, mit dem die Bauern schon lange zu kämpfen haben. Lange Trockenperioden und häufig auftretende extreme Wetterereignisse stellten auch die heimischen Bauern vor Herausforderungen.
Im Bezirk, informierte Kammerobmann Josef Fuchs, gibt es über 1.300 Betriebe, 450 Almen werden bewirtschaftet. Für LLK-Präsident Josef Hechenberger ist „die Landwirtschaft Teil der Lösung.“ Die standortangepasste Bewirtschaftung unserer Flächen leiste einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, auch in Sachen Klimaeffizienz seien die heimischen Bauern gut unterwegs. „Die Treibhausgasemissionen konnten deutlich reduziert werden und über 80 Prozent der Betriebe beteiligen sich am ÖPUL und somit an emissionsmindernden, kohlenstoffspeichernden Maßnahmen“, betont Hechenberger. Für ihn ist auch das Thema Bodenverbrauch bedeutsam. Dieser soll eingebremst werden. In Sachen Energieproduktion sieht ebenfalls noch Potenzial bei den heimischen Landwirten.
Geschlossene Abläufe sind entscheidend
Seine Stellvertreterin, Helga Brunschmid aus Kirchdorf, klärt auf: „Jede Branche, die etwas produziert, verursacht Emissionen. Leider werden hier oft Äpfel mit Birnen verglichen, denn entscheidend ist, dass die Produktionskreisläufe geschlossen sind. Ein Beispiel ist hier unsere Tierhaltung. Nur über die Wiederkäuer können wir Grünland und damit Nährstoffe nutzen, die sonst nicht nur zur Lebensmittelproduktion dienen könnten.“
Für Bezirksbäuerin Maria Pirnbacher ist Klimaschutz auch im Bereich Soziales Klima angesiedelt. Die Bäuerinnen berücksichtigen bei allen Aktionen überdies den Nachhaltigkeitsgedanken.
Bezirksobmann Josef Fuchs, auch Obmann des Tiroler Waldverbandes, klärte über die unverzichtbare Rolle des Waldes auf: „Wir nutzen längst nicht alles Holz, das nachwächst. Wir wollen unser Potenzial ausschöpfen und auch künftig den klimafreundlichen Rohstoff zur Verfügung stellen – denn durch die verstärkte Verwendung von Holz im Bau wird nicht nur längerfristig CO2 gespeichert, auch energieintensive Baustoffe wie Stahl und Beton werden vermieden.“ Vor allem Programme wie „klimafitter Bergwald“ seien richtungsweisend.“ Margret Klausner
Bild: Vor dem Niederlehenhof: Josef Hechenberger, Bgm. Walter Astner, Helga Brunnschmid, Hans Bachler, Maria Pirnbacher, Gabi Dödlinger, Josef Fuchs, Hans Dödlinger, Jakob Bergmann, Sandra und Daniel Dödlinger (v.l.). Foto: Klausner