Kössen setzt auf Herren und Damen
Damenfußball liegt bei vielen Vereinen im Trend. In Kössen setzt man bereits seit vier Jahren auf Frauenpower und schickt neben einer Herren- auch eine komplette Damenmannschaft ins Punkterennen.
Kössen | Wie auf allen Fußballplätzen im Bezirk dreht sich auch in der Kaiserwinkl Arena täglich alles um das runde Leder. Insgesamt 16 Teams werden aktuell beim FC Kössen betreut, davon sind drei reine Damen-/Mädchenmannschaften – und das ist dann doch etwas anders als bei vielen anderen Fußballclubs im Bezirk.
„Als wir vor vier Jahren mit der Aktion ‚Mädels gemma kicken‘ angefangen haben, sind ein paar Mädels zum Training gekommen. Inzwischen sind es über 50 und jedes Jahr werden es mehr“, freut sich Obmann Hermann Feiner und erklärt das Erfolgsgeheimnis: „Die Mädels wollen untereinander bleiben und nicht gemeinsam mit den Jungs trainieren. Bei uns dürfen sie in eigenen Teams antreten und sind eine große Bereicherung für den Verein. Für Damen gibt es bei uns im Ort sonst kaum Möglichkeiten, einen Teamsport auszuüben.“
Als ehemaliger Jugendleiter liegen Hermann Feiner natürlich auch die Nachwuchskicker besonders am Herzen. Fußball ist für ihn ein „permanentes großes soziales Projekt“ und besonders für die Entwicklung der Kinder wichtig. „Wir wollen als Verein unsere Aufgabe im Dorf erfüllen und die Kids zu Bewegung motivieren. Sie sollen lernen, sich in eine Gemeinschaft einzugliedern, Verantwortung zu übernehmen und Freundschaften fürs Leben knüpfen – und das ausnahmsweise mal ohne Handy“, so Feiner. Seine große Vision ist es, auch weiterhin in der Kampfmannschaft komplett mit einheimischen Spielern auszukommen.
Tolle Gemeinschaft mit vielen Helfern
Die aktuelle U16-Mannschaft hat durchaus Potential und soll im kommenden Jahr in den Erwachsenenbereich wechseln. Wie in vielen kleineren Fußballvereinen im Bezirk üblich, bekommen die Spieler auch in Kössen kein Geld für ihre Einsätze. Dennoch ist die Stimmung in der Kampfmannschaft gut und der Aufstieg in eine höhere Liga wohl nur eine Frage der Zeit. „Wir sind eine echte Gemeinschaft und können auf zahlreiche Unterstützer zählen. Es ist gut, wenn viele im Verein mithelfen, dann macht es nicht nur mehr Spaß, sondern ist für jeden einzelnen auch weniger Arbeit“, weiß der Obmann.
Dritter Platz und mehr Umkleidekabinen
So ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Infrastruktur in der Kaiserwinkl Arena in Eigenregie an die notwendigen Bedürfnisse anzupassen. Der grüne (Fußball-)Rasen hat ohnehin seit Jahren einen guten Ruf und immer wieder europäische Top-Clubs nach Kössen gelockt. Aktuell fehle allerdings ein passendes Hotel, um internationale Trainingslager anbieten zu können, schildert Feiner.
Ganz oben auf seiner Wunschliste steht auch ein dritter Platz. „Unser Verein wächst extrem und schön langsam wird es eng. Ein Kunstrasenplatz wäre ideal. Zudem bräuchten wir dringend zwei zusätzliche Umkleidekabinen, damit Damen und Herren gleichzeitig und dennoch getrennt voneinander trainieren können.“ sh
Bild: Neben den Männern sind auch die Damen erfolgreich in die neue Spielsaison gestartet. Insgesamt 50 Kickerinnen laufen derzeit auf dem Kössener Rasen auf und sorgen für Abwechslung im Vereinsleben. Foto: FC Kössen