Kössener kämpft um EuroSkills-Gold
Bei den Berufs-Europameisterschaften EuroSkills, Ende September in Graz, werden Europas beste Fachkräfte gekürt. Mitten in den Vorbereitungen dafür steckt auch der Kössener Grafikdesigner Martin Straif.
Kössen, Innsbruck | 24 Jahre jung, Absolvent der HTL Bau und Design in Innsbruck, Art Director bei der Agentur „northlight creative“ und vor allem Silbermedaillengewinner der EuroSkills-Weltmeisterschaften 2019 im russischen Kazan – der Kössener Martin Straif ist in der Branche alles andere als ein Unbekannter.
Bei der EuroSkills-Europameisterschaft, die Ende September in Graz, und damit erstmals in Österreich stattfindet, will der erfolgreiche Grafikdesigner diesmal am Stockerl jedoch ganz oben stehen. Rund 400 Fachkräfte aus 23 Nationen stellen bei dieser Berufs-Europameisterschaft auf einer Gesamtfläche von 70.000 Quadratmetern ihr Können in insgesamt 48 verschiedenen Berufen der Bereiche Industrie, Handwerk und Dienstleistung unter Beweis. Die Veranstaltung gilt als einzigartige Kombination aus beruflichem Wettbewerb und Rahmenveranstaltungen rund um das Thema Berufsausbildung.
Neben Martin Straif wird auch Johannes Aistleithner, der im Zillertal im Bereich Restaurant-Service arbeitet, für Tirol in Graz antreten. Die Vorbereitungen für die Mission Gold laufen bereits auf Hochtouren, wie Martin Straif erklärt.
„In meinem Bereich, dem Grafik Design, ist das nicht ganz einfach. Die Handwerker bekommen schon im Vorfeld einige Informationen, was sie machen müssen, bei uns ist das nicht so. Am Wettbewerbstag bekommen wir in der Früh ein versiegeltes Kuvert mit den Aufgaben. Es gibt natürlich keine Garantie, dass einem gerade in diesem Moment die richtige Idee kommt“, schildert Straif. Eine Vorbereitung gibt es aber auch für ihn, da es auch um Zeit geht. „Wir trainieren im Vorfeld etwa wie viel Zeit ich für welche Schritte brauche“, schildert der Kössener, der inzwischen in Innsbruck lebt. Die Freude am Wettbewerb gehöre bei ihm sowieso ins Berufsbild. „Die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung ist aber dann schon was Spezielleres“, betont Straif. Man müsse in jedem Fall Freude an Wettbewerben an sich haben.
Dass er nicht nur Spaß, sondern vor allem auch Ehrgeiz hat, bewies der 24-Jährige schon vor zwei Jahren. Bei den Berufs-Weltmeisterschaften im russischen Kazan wurde er Vize-Weltmeister. „Ich habe schon viele Leute aus der ganze Welt kennengelernt und mir ein Netzwerk aufgebaut“, sieht er den positiven Aspekt. Martin Straif ist jedenfalls topmotiviert.
Erstklassige Leistungen in Stresssituationen
„Das wird Aufregung und Spannung pur“, präsentierte Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser stolz die Tiroler Teilnehmer und ergänzte: „Solche topmotivierten Fachkräfte sind am Arbeitsmarkt heiß begehrt. Allein die Teilnahme an diesem Wettbewerb bestätigt das ausgezeichnet fachliche Know-how und zeigt, insbesondere welche erstklassigen Leistungen in Stresssituationen hervorgebracht werden können.“
Der Lehrlingskoordinator David Narr freut sich schon darauf, die Teilnehmer vor Ort anzufeuern: „Die Berufs-Europameisterschaften sind wichtige Bewerbe, da sie die Qualität der dualen und trialen Ausbildung in Österreich und deren Bandbreite präsentieren. In den vergangenen Jahren konnte Österreich bereits große Erfolge feiern und wurde drei Mal als beste Nation ausgezeichnet.“
An der Seite der beiden Bewerber steht auch Goldmedaillengewinner 2016 und EuroSkills-Botschafter Fabian Gwiggner aus der Wildschö- nau: „Es geht nicht nur darum erfolgreich zu sein, sondern auch darum, interessante Leute kennenzulernen und sich international zu vernetzen.“ Eines steht für die beiden Teilnehmer jedenfalls jetzt schon fest: „Wir möchten natürlich am Podest möglichst weit oben stehen. Aber noch viel wichtiger ist, dass wir unser Bestes geben und mit unserer Leistung zufrieden sind.“ Margret Klausner
Bild: Johannes Aistleithner (Restaurant Service) und der Kössener Martin Straif (Grafik Design) treten bei den EuroSkills in Graz für Tirol an. Unterstützt werden sie von EuroSkills-Botschafter Fabian Gwiggner (v.l.) aus der Wildschönau. Foto: WK Tirol