Kitzbüheler Anzeiger
09.01.2023
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Kritik an Sanierungsbeschluss

Kurz vor Weihnachten fiel in Westendorf der Beschluss, das Schwimmbad zu sanieren und das Projekt „Seensucht“ ad acta zu legen. Die Mandatare der Listen „WIR“ und „MITEINAND“ sehen den Beschluss äußerst kritisch.

Westendorf | Es war eine buchstäblich unendliche Geschichte, bis in der letzten Sitzung vor Weihnachten der Beschluss für die Sanierung des Schwimmbades inWestendorf fiel. Mit acht zu sieben Stimmen fiel das Ergebnis auch denkbar knapp aus. Bürgermeister Rene Schwaiger steht zu 100 Prozent hinter dem Plan, das bestehende Bad zu sanieren und daher das angedachte Badeseeprojekt „Seensucht“ ad acta zu legen. Noch heuer soll mit den Planungen für die Sanierung begonnen werden.  Im Budget 2023 sind bereits 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Der Optionsvertrag mit der Stadt Innsbruck – der den Westendorfern die Möglichkeit eingeräumt hätte, auf dem Areal, auf dem das Haus Innsbruck sowie der Forellenhof stehen, einen Badesee zu bauen – ist damit vom Tisch.
Kritisch sehen diese Entwicklung jedoch die Mandatare der Listen „WIR“ sowie „MITEINAND“. GV Annemarie Plieseis (WIR) sowie GV Michael Grafl fordern, die Bevölkerung zu informieren. „Diese muss über die prekäre Finanzlage der Gemeinde genau aufgeklärt werden“, betonen die Lokalpolitiker.

„Sanierung wird in einem Debakel enden“
„Ein teures Wahlversprechen der beiden Fraktionen „Aufwind“ und „Für Westendorf“, das Schwimmbad zu sanieren, wird im Debakel enden“, sind sie überzeugt. Das Gemeindebudget werde über Jahrzehnte massiv belastet. „Andere Projekte, sei es die Sanierung von Straßen, die Errichtung von Sportanlagen oder auch die Förderung von Vereinen und wichtigen Sozialeinrichtungen in unserem Dorf werden stark darunter leiden“, sind Plieseis und Grafl überzeugt.

Von Anfang an sei es den beiden Listen „WIR“ und „MITEINAND“ wichtig gewesen mit realistischen Zahlen an die Bevölkerung heranzutreten, betonten Plieseis und Grafl. Nach ihren Berechnungen liege das Investitionsvolumen für die Sanierung bei mindestens 7,2 Mio. Euro. „Und das für ein ‚abgespecktes‘ Schwimmbad mit 30 Prozent weniger Wasserfläche als bisher, ohne Kinderspielplatz, ohne Sanierung des Kabinengebäudes und auch ohne Gastronomieausstattung. Nicht einmal die Erneuerung des löchrigen und rostigen Zauns des derzeitigen Bades ist darin enthalten. Und das für 70 bis 80 Badetage im Jahr. Die restlichen 290 Tage des Jahres bleibt die Schwimmbadtür verschlossen“, kritisieren „WIR“ und „MITEINAND“. Auch die Jahrhundertchance wurde vertan, die „Innsbrucker Gründe“ langfristig für die Gemeinde zu nutzen. Sie orten privatwirtschaftliche Interessen an dem 10,8 Hektar großen Areal, dass der Stadt Innsbruck gehört.

Sie fordern daher eine sofortige Aufklärung durch den Bürgermeister und die verantwortlichen Gemeinderäte der Listen „Aufwind“ und „Für Westendorf“ im Rahmen einer öffentlichen Gemeindeversammlung. mak/KA

Bild: Das Projekt „Seensucht“, das in den vergangenen Jahren in Westendorf forciert wurde, ist gestorben. Der Gemeinderat sprach sich für eine Sanierung des bestehenden Bades aus. Foto: Oberer Consulting

 
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